Rainer Moritz

Wer hat den schlechtesten Sex?

Eine literarische Stellensuche
Cover: Wer hat den schlechtesten Sex?
Random House, München 2015
ISBN 9783421046444
Gebunden, 240 Seiten, 17,99 EUR

Klappentext

Die schönste Sache der Welt. Die Glücklichen unter uns kommen hin und wieder in ihren Genuss, die meisten aber haben Probleme mit dem Kommen, dem Nicht-Können, dem zu heftigen Wollen. Die größten Probleme jedoch haben Schriftsteller, denn die richtigen Worte für die körperliche Liebe zu finden: das ist eine Kunst. Früher ging es in der Literatur meist züchtig zu und der Geschlechtsakt wurde mit einem "Am nächsten Morgen" dezent übersprungen, aber ein Gegenwartsroman scheint ohne Fellatio und Cunnilingus kaum mehr vorstellbar zu sein. Rainer Moritz begibt sich auf Stellensuche - vor allem in der deutschsprachigen Literatur der vergangenen Jahrzehnte. Es geht um peinliche Verrenkungen, tierische Vergleiche, um das Non-Verbale, um die "Angstblüten" des Alterssex und um Spielarten, die die Generation seiner Eltern nicht dem Sexualleben Mitteleuropas zugeordnet hätte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.05.2015

Als ideale Ergänzung zu Werner Fulds "Geschichte des sinnlichen Schreibens" sieht Rezensent Oliver Jungen die knallig betitelte Untersuchung "Wer hat den schlechtesten Sex?". Deren Autor Rainer Moritz, Leiter des Hamburger Literaturhauses, weide sich in seinem Werk nur so in misslungenen Kopulationsszenen der Gegenwartsliteratur, stehle sich aber zugleich ein wenig an der Titelfrage vorbei, wie Jungen bemerkt. Stattdessen biete Moritz "eine Autoren-Taxonomie eigener Art", indem er Literaten in Kategorien einordne: etwa in Sublimierer (Handke), Unbeholfene (Schlink) und Ironiker (Setz). Kritikwürdig erscheint dem Kritiker allerdings, dass Autor Moritz als Hauptkriterium für gelungene Sexszenen deren Realitätsnähe heranzieht. Etwas einfallslos sei das, wie Jungen findet.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de