Pia Soler

Die Weite fühlen

Aufzeichnungen einer Hirtin
Cover: Die Weite fühlen
Weissbooks, Frankfurt am Main 2011
ISBN 9783863370091
Gebunden, 123 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Einfach mal weg sein - eine der großen Sehnsüchte des zivilisierten Menschen. Pilgern auf dem Jakobsweg. Kein iPhone, kein Internet. Oder raus, aufs Land. Doch wie fühlt es sich an, schon immer einfach weg zu sein, von Berufs wegen? Pia Soler ist knapp 40 Jahre alt und Hirtin. Sie lebt in einem versteckten Tal im schweizerischen Graubünden. Ans Bücherschreiben hat sie nie gedacht - bis sie einer danach fragte. "Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass ich etwas zu sagen habe." Und jetzt erzählt sie.
Im Oktober Schnee-Einbruch über Nacht. sms können nur verschickt werden, wenn der Wind aus einer bestimmten Richtung kommt. Der Hund stirbt, der Tierarzt kommt zu spät, sie begräbt ihn allein. Die Aufzeichnungen von Pia Soler sind authentisch, alltäglich. Hier spricht kein Aussteiger, auch kein mönchischer Eremit. Hier spricht eine Frau aus der Mitte Europas, sie erzählt von harter Arbeit und einsamen Stunden, vom Fortschritt und Zerfall unserer Tage, vor allem aber erzählt sie vom Leben in der Natur, auf 2000 Metern Höhe, in der sich Weite fühlen lässt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.12.2011

Seit fast zwanzig Jahren verbringt Pia Soler die meiste Zeit ihres Lebens auf der Alp und was sie aus ihrem Hirtenleben mit Ziegen und Schafen berichtet, hat Rezensent Roman Bucheli durchaus gefallen. In "Die Weite fühlen" begleitet er die Autorin durch ihren ebenso anstrengenden wie unaufgeregten Alltag, der vor allem durch Stille und Freiheit geprägt ist. Der Kritiker liest hier nicht die moderne Bukolik eines Leo Tuor oder Blaise Hofmann, sondern vielmehr den intuitiven, "halb verwilderten" Erfahrungsbericht einer Frau, die das Leben immer wieder in "schönstes Erstaunen" versetze.