Die Affäre SchiwagoDer Kreml, die CIA und der Kampf um ein verbotenes Buch
Theiss Verlag, Darmstadt
2016
ISBN
9783806232639, Gebunden, 400Seiten, 29,95
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Jutta Orth und Jörn Pinnow. Die CIA, ein Buch und der Kalte Krieg: 'Doktor Schiwago', der Roman von Boris Pasternak, wird zur ideologischen Waffe. Ein italienischer Verlagsagent bringt das vom Kreml auf die Schwarze Liste gesetzte Manuskript heimlich außer Landes. Im Westen wird es in kurzer Zeit zum Welterfolg. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse. Die CIA veröffentlicht das Buch in einer russischen Version und schmuggelt diese nach Moskau, um das Sowjetregime zu schwächen. Es beginnt eine Propagandaschlacht um 'Doktor Schiwago' , die den Autor Pasternak in Lebensgefahr bringt. Peter Finn und Petra Couveé entschlüsseln in ihrem Buch über die 'Affäre Schiwago' mit Bravour das gefährliche Verwirrspiel um Ideologie, Macht und Kontrolle. Sie erhielten erstmals Einsicht in die CIA-Akten, recherchierten in russischen Archiven und sprachen mit Überlebenden.
Rezensionsnotiz zu
Die Welt, 30.05.2016
Boris Pasternaks Roman "Doktor Schiwago" löste 1956 den größten Literaturskandal des Kalten Krieges aus, erzählt Wieland Freund. Peter Finn und Petra Couvee haben Detektivarbeit geleistet und in halb Europa und Amerika Archive durchsucht. Freund rekapituliert, wie Pasternak das Manuskript 1956 am Gartenzaun einem ihm völlig unbekannten Italiener gab, der im Auftrag eines gewissen Giangiacomo Feltrinelli sowjetischen Stoff für dessen neuen Verlag suchte. Feltrinelli sorgte für erste Aufmerksamkeit, die CIA besorgte den Rest, indem sie den Roman auf Russisch drucken ließ. Welches Erdbeben "Dr. Schiwago" auslöste, erzählen die Autoren "haarklein", so Freund. Ob das Lob oder Kritik ist, muss jeder für sich selbst erraten.