Peter Bieri

Wie wollen wir leben?

Cover: Wie wollen wir leben?
Residenz Verlag, Salzburg 2011
ISBN 9783701715633
Kartoniert, 96 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Der Philosoph und Schriftsteller Peter Bieri alias Pascal Mercier geht zentralen Fragen des menschlichen Lebens nach. Wir wollen über unser Leben selbst bestimmen. Davon hängen unsere Würde und unser Glück ab. Doch was genau bedeutet das? Unser Denken, Fühlen und Tun ergibt sich aus den Bedingungen einer Lebensgeschichte. Was heißt es, dass wir trotzdem Einfluss auf unser Leben nehmen können, sodass es uns nicht einfach nur zustößt? Was für eine Rolle spielt dabei Selbsterkenntnis? Wann sind die Anderen eine Hilfe für Selbstbestimmung und wann ein Hindernis? Wie hängen Selbstbestimmung und kulturelle Identität zusammen? Und welche Bedeutung hat die Literatur für all das? Bieris Überlegungen in diesem Buch sind eine Fortführung seiner Betrachtungen in "Das Handwerk der Freiheit" (2001).

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.10.2011

Rezensent Uwe Justus Wenzel begrüßt dieses schmale Buch von Peter Bieri, das sich der Frage "Wie wollen wir leben?" widmet. Der aus drei Vorlesungen hervorgegangene Band mutet ihn wie eine gelungene Kurzfassung von Bieris großem Werk "Das Handwerk der Freiheit" an. Gegenüber dem "eigenen Willen" sieht er im vorliegenden Werk allerdings die "eigene Stimme" im Vordergrund. Im Mittelpunkt stehen laut Wenzel die Fragen nach Selbsterkenntnis und Selbstbestimmung. Eine besondere Bedeutung erkennt er in Bieris Ausführungen über das Schreiben als Medium der Selbsterkenntnis, des Geschichtenerzählens und Erproben von Identitäten. Bisweilen liest sich das für den Rezensenten fast ein wenig wie ein Ratgeber für eine "writing cure". Allerdings hebt sich Bieris Buch "Wie wollen wir leben?" für Wenzel von den "schwatzhaften Lebenshilfebüchern", die den Buchmarkt überschwemmen positiv ab, nicht zuletzt durch seine "Lärmfreiheit".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.09.2011

Christian Geyer weiß Peter Bieris Buch über den Zusammenhang von Selbstbestimmung und Selbsterkenntnis zu schätzen. Dabei steht für ihn die Frage nach der Selbstbestimmung im Mittelpunkt, verstanden als Fähigkeit, über sich selbst zu bestimmen, als Fähigkeit mithin, sich im "Meer der Optionen" als ein Jemand zu bestimmen. Eng verknüpft damit sieht er bei Bieri die Frage nach dem Selbst. In dieser schwierigen Angelegenheit kommt dem Philosophen Bieri zur Freude des Rezensenten der Literat Bieri, der auch unter dem Pseudonym Pascal Mercier bekannt ist, zu Hilfe. Ausführungen über Manipulation und Einfluss ergänzen für ihn die Fragestellung. Für Geyer ein Buch, das den Leser darin bestärkt, "der Vernunft zu vertrauen", auch wenn er sehr gut weiß, dass Einsicht nicht ausreicht, um sein Leben zu verändern.
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