Die stille Mitte der WeltStories
Diogenes Verlag, Zürich
2002
ISBN
9783257064292, Gebunden, 400Seiten, 21,90
EUR
Klappentext
Herausgegeben von Paul Ingendaay und Anna von Planta. Aus dem Amerikanischen von Melanie Walz. Mit einem Nachwort von Paul Ingendaay. Die hier vorgelegten Texte aus dem Nachlass sind keine Suspense- und keine Tiergeschichten, sondern psychologische Erzählungen. 14 Stories über moderne Großstadtmenschen in Not, über wissende kleine Mädchen, traumversponnene Liebende und ältere, vom Leben gerupfte Frauen und Männer. Die Geschichten gehorchen keinem Muster und keiner einheitlichen Methode, sie verraten noch nicht einmal in allen Fällen dieselbe Hand - als hätte die junge Patricia Highsmith mit jeder Geschichte einen eigenen Modus erfinden und das Verhältnis zur Welt neu festlegen müssen.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 04.03.2002
Die neue Highsmith-Werkausgabe bei Diogenes ist, so Alex Rühle in seiner Rezension, "ein Genuss, ein richtiges Fest". Das gilt für die Neuübersetzungen ihrer Romane - vor allem aber für diesen Band mit 14 bislang unveröffentlichten Erzählungen aus dem Nachlass, die Paul Ingendaay herausgegeben hat. Entstanden sind die Texte in den dreißiger und vierziger Jahren und Rühle findet die späteren Charakteristika Highsmiths schon in der ersten der Erzählungen wieder. Es geht hier um den Taxifahrer Aaron Bentley, der in der Kleinstadt Clement einfach nur seine Ruhe finden, ein paar Wochen für sich sein will. Die puritanische Dorfgemeinschaft aber verdächtigt ihn eines Verhältnisses mit einem minderjährigen Mädchen - und Bentley weiß sich nicht zu wehren, schlimmer noch und, so Rühle, für Highsmith überaus typisch: "sucht die Schuld für dieses Scheitern einzig bei sich selbst".