MarblemaniaKavaliersreisen und der römische Antikenhandel
Deutscher Kunstverlag, München
2018
ISBN
9783422074439, Gebunden, 184Seiten, 34,90
EUR
Klappentext
Mit zahlreichen Farb- und Schwarzweiß-Abbildungen. Durch den Zustrom der meist adligen Reisenden, die im 18. Jahrhundert auf ihrer Grand Tour nach Rom kamen, florierte der Handel mit Antiken. Auch Giovanni Battista Piranesi, der einflussreichste ansässige Architekturtheoretiker und Antikenkenner, beteiligte sich an dem vor allem von Engländern beherrschten Geschäft. Um den Hunger nach Altertümern aller Art zu befriedigen, wurde im weiten Umkreis der Stadt nach Statuen, Reliefs und Vasen gegraben, in Werkstätten arbeiteten Bildhauer fieberhaft an den Ergänzungen und Nachbildungen.
Die Kunsthandlungen von Gavin Hamilton oder David Jenkins galten bis zur Französischen Revolution als Institutionen für Sammler aus ganz Europa. Bis heute zieren die so wiedererstandenen, beherzt vervollständigten Skulpturen nicht nur die englischen Landsitze und Stadthäuser. Ohne den unbefangenen, halb spielerischen Antikenkult ist auch der europäische Neoklassizismus der zweiten Jahrhunderthälfte undenkbar.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 20.08.2018
Thomas Steinfeld zeigt sich begeistert von Norbert Millers Buch über die Kavaliers- und Kunstkaufreisen junger britischer Adliger nach Italien und ihre Folgen. Was der Literaturwissenschaftler an Material zusammenträgt, seine Begeisterung für den Klassizismus und seine Schreibe lassen Steinfeld das Buch verschlingen. Die Illustrationen im Band lassen Steinfeld den "Strom aus Altertümern" von Neapel und Rom nach England und die folgende Verbreitung des Klassizismus in Europa lebhaft nachvollziehen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.04.2018
Werner Busch verweist alle, die kunsthistorische Aufklärung wünschen auf die Anmerkungen im Buch von Norbert Miller. Er selbst ist vollkommen glücklich, sich in Millers kenntnisreichen kunsthistorischen Beschreibungen zu verlieren. Wenn Miller sein Steckenpferd Piranesi reitet, in genauen Analysen die Architektur englischer Landsitze auf römische Traditionen zurückführt und dies alles sprachlich wunderbar gefasst und reich bebildert, weiß Busch, dass er es mit einem echten Connoisseur zu tu hat.