Europäischer Islam
Muslime im Alltag
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783803136633,
Taschenbuch, 304Seiten, 24,00 EUR
Klappentext
Aus dem Französischen von Bertold Galli. Über den Islam wird viel gesprochen und publiziert, aber die anerkannte Soziologin Nilüfer Göle hat in diesem Buch erstmals das Thema aus einer gesamteuropäischen Perspektive und mit Fokus auf den Alltag der Menschen beleuchtet. Sie hat vier Jahre lang in Deutschland, Frankreich, England und anderen Ländern zahlreiche Menschen befragt, was den Islam in Europa ausmacht. Gerade in Zeiten von Terror scheinen die Konfrontationslinien zwischen dem Islam und der europäischen Welt härter zu werden, aber dieser Eindruck trügt. Wie Nilüfer Göle zeigt, ist der Islam längst selbstverständlicher Bestandteil unseres - gemeinsamen - modernen Alltagslebens geworden. Es entstehen neue Identitäten und Formen des Zusammenlebens und natürlich auch neue Konflikte, wie etwa im Karikaturenstreit, die aber durchaus kreativ gelöst werden. In diesem Prozess erfindet sich Europa neu, eine Entwicklung, die kein Fundamentalist aufhalten kann.
Aus dem Französischen von Bertold Galli. Über den Islam wird viel gesprochen und publiziert, aber die anerkannte Soziologin Nilüfer Göle hat in diesem Buch erstmals das Thema aus einer gesamteuropäischen Perspektive und mit Fokus auf den Alltag der Menschen beleuchtet. Sie hat vier Jahre lang in Deutschland, Frankreich, England und anderen Ländern zahlreiche Menschen befragt, was den Islam in Europa ausmacht. Gerade in Zeiten von Terror scheinen die Konfrontationslinien zwischen dem Islam und der europäischen Welt härter zu werden, aber dieser Eindruck trügt. Wie Nilüfer Göle zeigt, ist der Islam längst selbstverständlicher Bestandteil unseres - gemeinsamen - modernen Alltagslebens geworden. Es entstehen neue Identitäten und Formen des Zusammenlebens und natürlich auch neue Konflikte, wie etwa im Karikaturenstreit, die aber durchaus kreativ gelöst werden. In diesem Prozess erfindet sich Europa neu, eine Entwicklung, die kein Fundamentalist aufhalten kann.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.01.2017
Für Rainer Hermann bringt das Buch der türkischen Soziologin Nilüfer Göle einen Zug von Sachlichkeit in die Debatte um den Islam in Europa. Das gelingt der Autorin laut Rezensent, indem sie fragt, wie gewöhnliche Muslime ihre Religion in Europa leben. Die Feldforschung in 21 europäischen Städten, die die Autorin dazu vorlegt, scheint Hermann Konflikte um Fragen wie das Tragen des Kopftuchs und öffentliche Gebete aufzuzeigen, zu analysieren und um Stellungnahmen islamischer wie nichtislamischer Intellektueller anzureichern. Deutlich wird dabei für den Rezensenten, wie sich der Islam in Europa in einem neuen sozialen Kontext neu formiert. Ob Halal-Schinken oder islamischer Hip-Hop - die Autorin spürt Phänomene eines gelebten Islams und einer anderen Auslegung der Scharia auf. Dem Ziel, die Chancen eines gesellschaftlichen Miteinanders auszuloten, um Extremismus vorzubeugen, kommt sie damit laut Hermann recht nahe.
Für Rainer Hermann bringt das Buch der türkischen Soziologin Nilüfer Göle einen Zug von Sachlichkeit in die Debatte um den Islam in Europa. Das gelingt der Autorin laut Rezensent, indem sie fragt, wie gewöhnliche Muslime ihre Religion in Europa leben. Die Feldforschung in 21 europäischen Städten, die die Autorin dazu vorlegt, scheint Hermann Konflikte um Fragen wie das Tragen des Kopftuchs und öffentliche Gebete aufzuzeigen, zu analysieren und um Stellungnahmen islamischer wie nichtislamischer Intellektueller anzureichern. Deutlich wird dabei für den Rezensenten, wie sich der Islam in Europa in einem neuen sozialen Kontext neu formiert. Ob Halal-Schinken oder islamischer Hip-Hop - die Autorin spürt Phänomene eines gelebten Islams und einer anderen Auslegung der Scharia auf. Dem Ziel, die Chancen eines gesellschaftlichen Miteinanders auszuloten, um Extremismus vorzubeugen, kommt sie damit laut Hermann recht nahe.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 11.01.2017
Nilüfer Göle interessiert sich vor allem für Differenzen, erkennt Rezensentin Elisabeth Kiderlen, Differenzen und die "Berührungszonen", die entstehen wenn mit ihnen umgegangen werden muss. In ihrer Studie über Integration, Exklusion, über Fremdenhass und Religion, so die interessierte Rezensentin, öffnet sie den Blick auf ein weites Panorama der "postmigrantischen Ära in Europa". Eine stichhaltige Analyse der Gegenwart, hoffnungsvoll und trotzdem problematisierend, intelligent, informativ und unbedingt zu lesen, lobt Kiderlen.
Nilüfer Göle interessiert sich vor allem für Differenzen, erkennt Rezensentin Elisabeth Kiderlen, Differenzen und die "Berührungszonen", die entstehen wenn mit ihnen umgegangen werden muss. In ihrer Studie über Integration, Exklusion, über Fremdenhass und Religion, so die interessierte Rezensentin, öffnet sie den Blick auf ein weites Panorama der "postmigrantischen Ära in Europa". Eine stichhaltige Analyse der Gegenwart, hoffnungsvoll und trotzdem problematisierend, intelligent, informativ und unbedingt zu lesen, lobt Kiderlen.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 01.12.2016
Nur wenige Worte verliert Michael Thumann nach dem Gespräch mit der türkischen Sozialwissenschaftlerin Nilüfer Göle über deren neues Buch "Europäischer Islam". Empfehlen kann er es jedoch in jedem Fall, denn im Chor der Islamkritiker auf der einen Seite und der radikalen Muslime auf der anderen Seite setze die Autorin auf feine Zwischentöne, versichert der Kritiker, der hier nicht nur liest, wie Verbindung möglich sein könnte, sondern auch Göles Feldforschungen zur Präsenz des Islam in einundzwanzig europäischen Städten lobt. Nicht zuletzt lernt Thumann in diesem klugen Buch, das den Karikaturenstreit und die Konflikte um Kopftuch oder Burka ebenfalls beleuchtet, wie ein "entmenschlichtes Islambild" entstehen konnte.
Nur wenige Worte verliert Michael Thumann nach dem Gespräch mit der türkischen Sozialwissenschaftlerin Nilüfer Göle über deren neues Buch "Europäischer Islam". Empfehlen kann er es jedoch in jedem Fall, denn im Chor der Islamkritiker auf der einen Seite und der radikalen Muslime auf der anderen Seite setze die Autorin auf feine Zwischentöne, versichert der Kritiker, der hier nicht nur liest, wie Verbindung möglich sein könnte, sondern auch Göles Feldforschungen zur Präsenz des Islam in einundzwanzig europäischen Städten lobt. Nicht zuletzt lernt Thumann in diesem klugen Buch, das den Karikaturenstreit und die Konflikte um Kopftuch oder Burka ebenfalls beleuchtet, wie ein "entmenschlichtes Islambild" entstehen konnte.