Ein Gespür für die NachtRoman
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart
1999
ISBN
9783608934939, gebunden, 384Seiten, 20,35
EUR
Klappentext
Hundstage in Paris. Nächte, die keine Erleichterung bringen. Mit der Dämmerung beginnt die Angst. Ein Frauenmörder treibt im Pigalle-Viertel sein grausames Unwesen. Marge, eine zerbrechliche, luzide Gestalt der Unschuld, ist das letzte Opfer. Achille, einem mäßig erfolgreichen Polizeibeamten, der allein mit seiner Katze haust und Baudelaire liest, wird der Fall der ungeklärten Frauenmorde zugeteilt. Er stellt dem Mörder schließlich eine literarische Falle.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 25.03.2000
Als eine "schaurig-schöne Sinfonie" mit nächtlicher Atmosphäre beschreibt der Autor mit dem Kürzel "tlx." den Band in einer Kurzrezension. Er weist auf die Rolle Baudelaires hin, der den Detektiven und Helden des Romans in seiner Suche nach dem Prostituiertenmörder inspiriert. In manchen Passagen fühlt sich der Rezensent an die "irrlichternden Trancegestalten" eines Jean Genet erinnert.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.03.2000
Etwas spitzfingrig zerpflückt Alexander Honold diesen Kriminalroman, der im Pariser Vergnügungsviertel Pigalle spielt. Honold stört sich vor allem daran, dass verstorbene Autor auf "die internationale Konjunktur des gehobenen Kriminalromans" gezielt habe: Der Kommissar zitiert unentwegt Baudelaire, während der Mörder an einer "inversen Ödipus-Konstellation" leidet. Angetan ist Honold nur von der Erzählform, die ständig die Perspektive wechselt, so dass "kurze Momente eines Danse macabre" aufblitzen. Leider nehme der Autor "eine dienstbare Psychologie" in Anspruch, um die Motive seines Mörders mit durchsichtigen Gründen zu erklären.