Muruchi Poma

Evo Morales

Die Biografie
Cover: Evo Morales
Militzke Verlag, Leipzig 2007
ISBN 9783861897729
Gebunden, 222 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Erik Engelhardt. Mit zahlreichen Abbildungen, Farbtafeln und Karten. Vom Kokabauern zum Regierungschef: Vor über einem Jahr gewann Juan Evo Morales Ayma überraschend die Präsidentschaftswahlen in Bolivien. Seit Januar 2006 lenkt er unter den wachsamen Augen der Weltöffentlichkeit die Geschicke seines Landes. Der 47-jährige Indigen aus dem Volke der Aymara kommt aus armseligsten Verhältnissen und steigt zu einem der mächtigsten Männer Lateinamerikas auf. Doch Luxus scheint ihm egal zu sein. Sein Markenzeichen ist die Chompa, ein traditioneller bolivianischer Pullover, den er sogar bei offiziellen Staatsempfängen trägt. Morales verspricht den ärmsten Bevölkerungsschichten, den Indigenen, mehr Teilhabe am politischen und ökonomischen Leben. Er sieht sich als Wegbereiter eines neuen aus unterschiedlichsten Kulturvölkern integrierten Boliviens. Dafür kündigt er Verfassungsänderungen an. Morales, selbst Kokabauer, setzt sich unter anderem für den kontrollierten Kokaanbau in seinem Land ein, ohne, wie er betont, internationale Abkommen zur Drogenbekämpfung außer Acht zu lassen. Aufruhr erzeugt er mit der Verstaatlichung des Energiesektors. Welche Erlebnisse und Erfahrungen prägen ihn? Welche Rolle spielt seine indigene Herkunft für die Politik seiner Regierung? Welche Ziele verfolgt er außenpolitisch?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.09.2007

Rezensentin Eva Karnofsky hat die Biografie des ehemaligen Gewerkschaftsvorsitzenden der Koka-Bauern und seit 2006 ersten Indio-Präsidenten Boliviens Evo Morales mit großem Interesse gelesen. Autor Muruchi Poma mache keinen Hehl aus seiner Verehrung für den Präsidenten, ergehe sich aber dennoch nicht in überzogenen Lobpreisungen, so die Rezensentin ganz zufrieden. Eine kritische Haltung kann man beim Biografen also nicht erwarten, was aber das Buch trotzdem lesenswert macht ist das lebendige Porträt, das Poma in seinem chronologischen Lebensabriss von Morales zu zeichnen imstande ist, lobt Karnofsky. Wenn sie auch meint, dass der zeitgeschichtliche Hintergrund Boliviens mitunter etwas kurz kommt, findet sie die Informationen über Lebenssituation und Bräuche der Aymaras, denen sowohl der Präsident als auch Poma selbst angehören, ungemeint interessant, und sie sieht damit einige Besonderheiten der bolivianischen Politik verständlicher gemacht.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.04.2007

Reichlich früh erscheint Josef Oehrlein der Zeitpunkt für eine "endgültige" Biografie des bolivianischen Präsidenten Evo Morales. Was bisher geschah in dieser Vita, ist dann aber doch "schillernd" genug, um es zu lesen und so verdienstvoll und "fast wissenschaftlich-nüchtern" gemacht in puncto Entzauberung, dass Oehrlein dem Verfasser Muruchi Poma richtig dankbar ist. Doch zu früh. Oehrlein ahnt schon die nächste Legendenbildung. Jetzt ist Morales zwar nicht mehr der keusche Held, dafür aber ein heldenhafter Freiheitskämpfer. Ob dieser Entwurf gut zusammenpasst mit erschöpfenden Ausführungen zu Lamas, Schafen und Kokapflanze? Um Morales als ernsthaften Politiker darzustellen, hätte er an Pomas Stelle wohl das Verhältnis des Staatslenkers zu Hugo Chavez stärker berücksichtigt als das zu den Kokabauern.
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