Herr Klee und Herr FeldRoman
Arche Verlag, Hamburg - Zürich
2013
ISBN
9783716026939, Gebunden, 380Seiten, 19,95
EUR
Klappentext
Frankfurt am Main, heute. Die Brüder Moritz (77) und Alfred Kleefeld (75) wohnen zusammen in einer Gründerzeitvilla. Alfred ist Schauspieler und nennt sich "Freddy Clay". Karriere hat er nie gemacht. Moritz dagegen ist emeritierter Professor für Psychologie. Alfred ist ein Snob und ein Hypochonder, Moritz nur ein Hypochonder. Beide versuchen, sich mit eingebildeten Leiden zu überbieten. Als die langjährige Hausdame Frau Stöcklein schließlich entnervt kündigt, schreiben die Brüder die Stelle aus. Vierzehn Bewerberinnen später scheint mit Zamira endlich die Richtige gefunden. Doch schon bald kommt es zu ersten Reibereien, denn die neue Haushälterin ist nicht nur jung und bildhübsch, sondern auch Palästinenserin. Und während Moritz und Alfred stellvertretend für die israelische Regierung jede Menge verbaler Prügel einstecken müssen, wird Zamira klar, dass es in diesem Haushalt um weit mehr als ums Kochen, Putzen und Waschen geht, nämlich um die Liebe, das Leben und den Tod.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.08.2013
Lesenswert findet Alexander Kosenina den dritten Teil von Michel Bergmanns Gebrüder-Kleefeld-Trilogie allemal. Auch die den Rezensenten an die Drehbuch-Arbeiten des Autors erinnernde saloppe Sprache kann daran nichts ändern. Keine große Literatur, meint Kosenina, aber ein bemerkenswert realistischer und humorvoller, dann wieder sehr ernster Einblick in jüdische Lebenswelten in Deutschland siebzig Jahre nach dem Holocaust. Die von den Brüdern im Buch geführten politischen Dispute, so über den Nahost-Konflikt, findet der Rezensent außerdem wertvoll.