Michael Pittwald

Ernst Niekisch

Völkischer Sozialismus, nationale Revolution, deutsches Endimperium. Diss.
Cover: Ernst Niekisch
PapyRossa Verlag, Köln 2002
ISBN 9783894382315
Kartoniert, 355 Seiten, 20,50 EUR

Klappentext

Der "Nationalrevolutionär" Ernst Niekisch hat für die gegenwärtige Neue Rechte orientierende Bedeutung und ist sowohl ideengeschichtlich als auch im Hinblick auf den aktuellen Neofaschismus von erheblichem Interesse. Mit seiner "Widerstandsideologie" versuchte er einen Brückenschlag zwischen Arbeiterbewegung und völkischem Denken rechtskonservativer und antidemokratischer Provenienz. Das Buch arbeitet sein Programm einer "nationalen Wiedergeburt Deutschlands" und seinen Antisemitismus und Rassismus heraus und charakterisiert seine Europakonzeption.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.10.2002

Der Politikwissenschaftler Michael Pittwald gibt mit seiner Doktorarbeit, die auf einem "umfangreichen Quellenstudium" basiere, interessante Aufschlüsse über das Leben und Denken von Ernst Niekisch, der in den zwanziger Jahren dem rechten Flügel der SPD angehört hatte, später von den Sozialdemokraten ausgeschlossen wurde, aber nach dem Krieg problemlos in der DDR als SED-Funktionär Karriere machte, informiert Dirk Eckert. Er ist von dieser Untersuchung außerordentlich angetan, vor allem, weil der Autor nachweisen könne, so der Rezensent, dass Niekisch vor allem eins war: ein "Nationalrevolutionär" mit "völkischem Gedankengut", das mit "frauenfeindlichen, rassistischen und antisemitischen Versatzstücken" durchsetzt war. Es ist wichtig, findet Eckert, dass dieser reaktionäre "Cocktail", den Niekischs Ideen darstellten, klar nachgewiesen werde, hatten nach der Wiedervereinigung doch selbst Historiker wie Sebastian Haffner gefordert, Niekisch "wieder auf die Tagesordnung zu setzen", berichtet Eckert. Er selbst hält Niekisch sogar für den "wahren Theoretiker der Weltrevolution", auch wenn er dessen Ansichten offensichtlich nicht zu teilen scheint.
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