Österreich und die deutsche Frage 1987-1990Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit. Unter Mitarbeit von Philipp Greilinger, Sarah Knoll und Sophie Bitter-Smirnov
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen
2018
ISBN
9783525355879, Gebunden, 792Seiten, 80,00
EUR
KlappentextDer "Mauerfall" brachte die Frage der "Wiedervereinigung" überraschend rasch zurück auf die Tagesordnung der internationalen Politik. Dies galt auch für die österreichische Diplomatie und Politik, wie die 180 in dieser Edition erstmals veröffentlichten Dokumente zeigen. Das Verhältnis des neutralen Landes zu beiden deutschen Staaten hatte sich von 1949 bis 1989/90 kontinuierlich entwickelt. Zur Bundesrepublik bestanden aufgrund des Außenhandels und der Westorientierung Österreichs weit engere und intensivere wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen. Abwartend und weit weniger intensiv war das Verhältnis zum ostdeutschen Staat. Nichtsdestotrotz waren die Kontakte zur DDR nach Aufnahme diplomatischer Beziehungen 1972 von schrittweiser Normalisierung, wechselseitiger Besuchsdiplomatie und gut entwickelten Wirtschaftsbeziehungen gekennzeichnet, die allerdings hinter der Stärke von jenen mit der Bundesrepublik zurückblieben.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.03.2019
Karl-Rudolf Korte liest den von Michael Gehler und Maximilian Graf herausgegebenen Band mit Interesse. Die 180 Dokumente zum Thema Österreich und die deutsche Frage zwischen 1987 und 1990 versteht er als Auswahl, die sowohl Aktenbestände aus dem Archiv des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres als auch aus dem Archiv des Ex-Kanzlers Vranitzky miteinbezieht. Korte profitiert von der anmerkungsreichen Einführung in die Zeitläufe sowie vom Personenregister im Band und erkennt die nun sich bietende Chance eines zeitgeschichtlichen Vergleichs bezüglich der bilateralen Prozessen zwischen Bonn und Wien.