Meisterwerke neu gehört

Ein kleiner Kanon der Musik. 14 Werkporträts
Cover: Meisterwerke neu gehört
Bärenreiter Verlag, Kassel 2004
ISBN 9783761816608
Kartoniert, 334 Seiten, 12,95 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Hans-Joachim Hinrichsen und Laurenz Lütteken. Mit Notenbeispielen. Der "Kleine Kanon der Musik" 14 Porträts von Spitzenwerken der klassischen Musik. Ein Kanon der Musikgeschichte zum Nachlesen und Diskutieren. Die "Matthäus-Passion", die "Neunte", die "Meistersinger" ... Was gehört zum "Kanon", was nicht? Jeder von uns hat eine Reihe großer Meisterwerke im Kopf - und im Ohr -, die für ihn zum Bestand der "klassischen" Musik zählen. Und kaum ist einmal ein solcher Kanon veröffentlicht, beginnt schon die Diskussion. So wird es auch bei diesem Buch sein, das 14 Werkporträts vom Gregorianischen Choral bis zur "Elektra" von Richard Strauss vereint. Die Texte von 14 Musikwissenschaftlern regen dazu an, sich erneut und unter veränderten Voraussetzungen auf "große" Werke zu besinnen, sie neu zu hören und aktuell zu verstehen.
Aus dem Inhalt:
Heinrich Schütz "Musikalische Exequien", Bachs "Matthäuspassion", Christoph Willibald Glucks "Iphigenie en Tauride", "Die Schöpfung" von Joseph Haydn, Beethovens "Neunte Sinfonie", Franz Schubert: "Winterreise", Felix Mendelssohn Bartholdy: "Elias", Richard Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg", Johannes Brahms 3. Klaviersonate op. 5 und die Poetisierung der Instrumentalmusik, Anton Bruckners "Schicksalssymphonie", Anton Dvoraks "Sinfonie 'Aus der neuen Welt", Verdis "Falstaff", Richard Strauss: "Elektra".

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 02.09.2004

Was den Kanon am Leben erhält, haben Laurenz Lütteken und Hans-Joachim Hinrichsen vierzehn Autoren gefragt und deren Analysen nun in einem Band herausgegeben, von dem sich Rezensent Olaf Dittmann maximal eine "leidenschaftliche Diskussion" in der Fach- und Laienwelt erhofft. Die Auswahl ist ihm "beliebig"; während auf Händel, Mozart, Schumann oder das gesamte musikalische 20. Jahrhundert verzichtet wird, finden sich Analysen zur deutschen Kirchenmusik. Da ein "einheitliches Kriterium" fehlt und die Autoren gewissermaßen ein "Fischbrötchen" mit einem "Pharisäer-Kaffee" vergleichen, bleibt ein gewisser "Streuverlust" nicht aus, weiß der Rezensent. Die "provokative Selektion", mit der die Herausgeber die Subjektivität "entschuldigen", sei damit aber auf jeden Fall gelungen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.06.2004

Überzeugend findet Rezensent Andres Briner diesen Kanon der Musik, der aus einer Ringvorlesung an der Universität Zürich im Sommersemester 2002 hervorgegangen ist. Als "fachlich erstrangig" würdigt er die vierzehn Werkporträts von herausragenden Werken der westlichen Musik, die der Band versammelt. Der "Kanon" schließe allgemein akzeptierte, wenn auch oft missverstandene Werke ein. "Dass gerade sie nicht immer die normgebenden sind", hält Briner fest, "geht aus diesen exemplarischen Studien hervor." Er verweist darauf, dass das Unternehmen natürlich unvollständig ist, worauf auch das "wichtige" Vorwort aufmerksam mache. Dass gerade Mozart fehlt, gehört für den Rezensenten dann allerdings zu den "schmerzhaften Lücken" des Bandes.
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