Meinrad Pizzinini

Andreas Hofer

Seine Zeit - sein Leben - sein Mythos
Cover: Andreas Hofer
Tyrolia Verlagsanstalt, Innsbruck 2008
ISBN 9783702229733
Gebunden, 372 Seiten, 39,95 EUR

Klappentext

Mit 250 zum Teil farbigen Abbildungen. 2009 jährt sich die Tiroler Erhebung des Jahres 1809 zum 200. Mal. Der Aufstand der Tiroler wurde zwar niedergeschlagen, hatte aber moralischen Wert und Erfolg. Dass ein kleines Gebirgsvolk dem Franzosenkaiser und seiner "Grande Armee" sowie dem mit ihm verbündeten Königreich Bayern entgegenzutreten gewagt und Erfolge erzielt hatte, erregte europaweit Aufsehen. Zentrale Figur des Aufstands war der Sandwirt Andreas Hofer - eine ausgesprochene Integrationsfigur, die von weiten Kreisen der Bevölkerung akzeptiert wurde. Er war aber nicht von vornherein der Kopf der Aufstandsbewegung, sondern wuchs schrittweise in die Führungsrolle hinein. Bis heute lebt der Sandwirt fort im Volksbewusstsein, in der Geschichtsschreibung, in den verschiedenen Künsten, aber auch in der Werbung und in der politischen Propaganda - kurz gefasst in Mythos, Verkitschung und im Missbrauch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.12.2009

Stephan Steiner hat zum Jubiläumsjahr gleich drei Bücher rund um den Freiheitskampf in Tirol und seinen Protagonisten Andreas Hofer gelesen. Meinrad Pizzininis Hofer-Biografie von 1984, die jetzt neu aufgelegt wurde, gilt dem Rezensenten als lesenswertes, kenntnisreiches "Standardwerk". Weder Heldenverehrung noch einseitige Verurteilung als "Reaktionär" betreibt der Historiker und Kustos des Tiroler Landesmuseums darin, stellt der Rezensent dankbar fest. Dafür überzeugt das Buch nach wie vor durch seine umfassende Darstellung des historischen Kontextes und nimmt sich der bereits im 19. Jahrhundert massiv einsetzenden "Mythenbildung" dieses doch eher peripheren historischen Ereignisses an, so Steiner anerkennend. Sehr erhellend findet er auch den neuen Bildteil des vorliegenden Bandes, und so beurteilt er diese Darstellung als durchweg gelungen, auch wenn er die neuere Forschung darin kaum berücksichtigt sieht.
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