Kleine Literaturgeschichte der großen LiebeWissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt
2011
ISBN
9783534237784, Gebunden, 198Seiten, 24,90
EUR
Klappentext
Wie lässt sich das Vergängliche bewahren, wie der Liebe Dauer verleihen? Um diese Frage kreisen alle Texte über die große Liebe von der Antike bis heute. Denn alle Lust will Ewigkeit , formulierte Nietzsche treffend. Und eben dies leistet die Literatur: Sie garantiert, dass die Liebe fortdauert, selbst über den Tod hinaus. Auch wenn die Liebenden längst gestorben sind und ihr Andenken erloschen, spricht die Literatur noch von ihrer großen Liebe, als sei sie eben erst geschehen. Dies mag ein Grund sein für die enge Allianz, die Literatur und Liebe seit jeher eingegangen sind. Bei diesem Rundgang durch die Literaturgeschichte begegnen dem Leser die verschiedensten Spielarten und Protagonisten der großen Liebe. Vorgestellt und erläutert werden u.a. Werke und Gedanken von Ovid, dem Prediger Salomo, Novalis, Schiller, Martin Walser oder Elfriede Jelinek.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.09.2011
Oliver Pfohlmann sieht zwar der "Lustfeindlichkeit", die Thomas Anz seinen Schriftstellerkollegen insgesamt vorwarf, mit diesem Essay zur "großen Liebe" in der Literatur von Germanist Matthias Luserke-Jaqui entgegengearbeitet. Trotzdem kritisiert er das Ergebnis als vor allem durch Paraphrasen zusammengehaltene Zitatensammlung, die sich nicht eben lustvoll lesen lässt. Zudem reflektiert der Autor darin zu seinem Unwillen kaum, dass die glückliche Liebe für Schriftsteller ein spezielles Darstellungsproblem birgt, wollen sie nicht langweilen. Außerdem wundert es Pfohlmann schon ein wenig, dass Luserke-Jaqui der großen Liebe zwar die "lustvolle Frau" zur Seite stellt, den "lustvollen Mann" dabei aber nicht bedenkenswert zu finden scheint. Damit verstrickt sich der Autor seiner Meinung nach in "Männerphantasien", ohne sich dessen bewusst zu sein, wie der Rezensent bemängelt.