Der Weg in den KriegDeutschland, die Nato und das Kosovo
Elefanten Press, Berlin
2000
ISBN
9783885207719, Broschiert, 256Seiten, 17,90
EUR
Klappentext
Monatelang hat die Öffentlichkeit den Nato-Krieg gegen Jugoslawien gebannt verfolgt. Wer aber hat hier von den heimlichen "Kriegen" erfahren, die den Bombenabwürfen vorausgingen und die in den Hinterzimmern der Diplomatie geführt wurden? Gestützt auf eine systematische Auswertung aller verfügbaren nationalen und internationalen Quellen, belegt Küntzel überzeugend, dass Deutschland keineswegs "gutwillig überfordert, am Ende machtlos" (Die Zeit) in diesen Kampf hineingeschliddert oder gar von Washington hineingedrängt worden ist. Die Vorgeschichte des Kosovo-Krieges führt stattdessen vor Augen, dass keine andere Nato-Macht diesen Konflikt so wie Deutschland geschürt hat: zielstrebig, bewusst und die Vorgaben der vereinten Nationen vorsätzlich missachtend. Brisanter Stoff für eine neue Kriegsschulddebatte.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 21.03.2000
Mirsad Tilic bespricht in einer Sammelrezension drei aktuelle Bücher zum Kosovokrieg: "Kosovo/Kosova" von Petritsch/Kaser/Pichler (Wieser Verlag), "Der Weg in den Krieg - Deutschland, die Nato und das Kosovo" von Matthias Küntzel (Elefanten Press) und "Kosovo. Ursachen und Folgen eines Krieges in Europa" von Matthias Rüb (dtv). An einigen Stellen ist die Analyse in diesem Band scharf, lobt Tilic. Auch die Kritik am Nato-Luftschlag sei "sorgfältig ausgearbeitet". Allerdings frage sich Küntzel nie, was ohne die Luftangriffe mit dem Kosovo geschehen wäre. So "verkommt" seine Abrechnung zu einem "linksdogmatischen Reader", urteilt Tilic.