Marko Martin (Hg.)

Ein Fenster zur Welt

Der Monat. Beiträge aus vier Jahrzehnten
Cover: Ein Fenster zur Welt
Beltz Athenäum, Weinheim 2000
ISBN 9783895477201
Gebunden, 591 Seiten, 50,11 EUR

Klappentext

Herausgegeben und mit einem Vorwort von Marko Martin. "Der Monat", während der Blockade 1948 von Melvin J. Lasky gegründet, markiert den Beginn einer neuen Epoche der Demokratie in Deutschland. Er wurde zum wichtigsten Medium für eine beherzte Streitkultur, die Maßstäbe setzte. Knapp 40 Jahre lang war diese internationale Zeitschrift den Deutschen "das Fenster zur Welt" (W.J. Siedler). Die Besten des europäischen Geistes fanden hier zusammen. "Nie zuvor war es einer Zeitschrift in Deutschland in gleichem Maße gelungen, ideologische Verblendungen mit den besten verfügbaren Argumenten zu demontieren." Mit Beiträgen von Michael Naumann, Hannah Arendt, Isaiah Berlin, Bertolt Brecht, Max Brod, Albert Camus, Truman Capote, John Le Carre, Benedetto Croce, Max Frisch, Günter Grass, Graham Greene, Peter Härtling, Klaus Harpprecht, Theodor Heuss, Peter R. Hofstätter, Christopher Isherwood, Arthur Koestler, Leszek Kolakowski, Melvin J. Lasky, Richard Löwenthal, Herbert Lottmann, Mary McCarthy, Norbert Mühlen, Golo Mann, Ludwig Marcuse, George Orwell, Friedrich Torberg.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 02.11.2000

Roland H. Wiegenstein geht hart ins Gericht mit diesem Reprint von Beiträgen der 1948 gegründeten Zeitschrift "Der Monat", die in Verruf kam, durch die CIA finanziert zu sein und die nach mehreren Wiederbelebungsversuchen 1986 endgültig eingestellt wurde. Der Rezensent würdigt den "Monat" als "wichtigstes Organ intellektueller Selbstverständigung" im Nachkriegsdeutschland und findet es überaus bedauerlich, dass die Auswahl für diesen Nachdruck dieses Faktum nicht widerspiegelt. Er vermutet, dass der Verlag aus Sparsamkeit einen Reprint statt eines Neudrucks herausgegeben hat und stört sich an dem wechselnden Layout der einzelnen Beiträge. Überhaupt sei die Auswahl der nach Themen geordneten Artikel willkürlich, zudem hätten sich viele Fehler eingeschlichen, moniert der Rezensent. Datierungen seien falsch, die Chronologie werde nicht berücksichtigt und erläuternde Anmerkungen zu heute kaum noch bekannten Autoren gebe es kaum. Der Rezensent ärgert sich über diese "zusammengeschusterte Instant-Ausgabe" und tadelt, dass die Zeitschrift durch diesen Reprint "weniger bedeutend wirkt" als sie in Wirklichkeit war.