Marina Keegan

Das Gegenteil von Einsamkeit

Cover: Das Gegenteil von Einsamkeit
S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2015
ISBN 9783100022769
Gebunden, 288 Seiten, 18,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Brigitte Jakobeit. Nur wenige Tage nach ihrem Yale-Abschluss stirbt die 22-jährige Marina Keegan bei einem Autounfall. Und hinterlässt der Welt brillante Stories voller Lebenslust. "Das Gegenteil von Einsamkeit" bewegt Millionen Menschen in hundert Ländern. Marina Keegan war ein Ausnahmetalent. Sie vereint schwerelosen, sensiblen Optimismus mit literarischer Reife. Die Stories sind klangvoll, witzig, und doch gebrochen, manchmal wild und angriffslustig; sie sind ein stürmisches Plädoyer für die Jugend, die Lebensfreude, begeistern durch ihre Hoffnung und Entschiedenheit: Lasst euch nicht gleich von McKinsey anheuern, findet eure Bestimmung, habt Vertrauen in eure Zukunft! Eine flammende Aufforderung, die eigene Jugend und den Sinn des Lebens (wieder) zu entdecken.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.08.2015

Die im Hinblick auf den frühen Tod der Autorin laut Rezensentin "klug" angeordneten Texte von Marina Keegan liest Angela Schader mit gemischten Gefühlen. Pietät, Erwartung und Kritik scheinen sich zu überlagern. Die Qualität zumindest eines guten Teils der in diesem Band enthaltenen acht Essays und neun Erzählungen entgeht Schader allerdings nicht. Ob Keegan über den Alltag eines Kammerjägers nachdenkt oder ein desolates Familienbild zeichnet, die Texte hallen nach, meint Schader, und sie bezeugen, dass die junge Autorin in der Lage war, eigene Erfahrungswelten zu transzendieren und auch extreme Szenarien erzählerisch zu bändigen, ja sie in "Prosa-Poesie" zu verwandeln.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 06.07.2015

Carola Ebeling wird traurig, beim Lesen der Texte der früh verstorbenen Marina Keegan. Dass sie deren vielversprechende literarische Laufbahn nicht mehr verfolgen können wird, erscheint ihr vor allem angesichts der im Band enthaltenen Erzählungen als Verlust. Die emotionalen Unsicherheiten ihrer jungen Protagonisten vor Wohlstandshintergrund findet Ebeling von der Autorin immer wieder überzeugend präzise und mit passender Lakonie in Szene gesetzt. Weniger perfekt erscheinen Ebeling Keegans journalistischen Arbeiten. Doch das liegt wahrscheinlich daran, dass der Autorin keine Zeit mehr blieb, sie zu überarbeiten, vermutet die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.06.2015

Der Verdacht der Rezensentin, mit diesem Band werde aus dem frühen Talent und dem ebenso frühen Tod der Autorin Kapital geschlagen, verflüchtigt sich für Wiebke Porombka nach einer etwas lahmen College-Lovestory schon mit der zweiten Geschichte im Buch. An Marina Keegans Gespür für Stimmungen und die Unbehaustheit des Menschen in heutiger Zeit, an ihrer Fähigkeit, sprachlich unaufdringlich und dramaturgisch geschickt Verlassenheit und die Strategien des Umgangs damit darzustellen, hat sie nun keinen Zweifel mehr. Auf eine überraschende Lebensklugheit trifft die Rezensentin auch in den ebenfalls im Band enthaltenen Essays der Autorin. Hier beweist Keegan laut Prorombka zudem ihre Lust an der Beobachtung und einen durchdringenden Blick auf Alltagsbanalitäten, die Freude am ersten eigenen Auto etwa.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 04.04.2015

Die Vermarktung von Marina Keegans "Das Gegenteil von Einsamkeit" fasst Rezensentin Ronja von Rönne so zusammen: die Autorin ist "sehr jung, sehr hoffnungsvoll und sehr, sehr tot", was die Rezensentin reichlich makaber findet und ihr Bilder eingibt, wie die Verleger Keegans Tod mit einer "kleinen Party zur Rettung der Gutenberg-Galaxis" begehen. Rönne rät also davon ab, das Buch zu kaufen - lesen sollte man es dabei eigentlich auf jeden Fall, fügt die Rezensentin hin und her gerissen hinzu, denn es sei tatsächlich ein wunderbarer Versuch einer Autorin, die noch nicht so recht wusste, wohin mit ihrem Schreibtalent, die aber schöne, pathosfreie Geschichten über Zwischenmenschliches unter Extrembedingungen erzählen konnte, fasst Rönne zusammen.
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