Marianne Gilbert

Das gab's nur einmal

Verloren zwischen Berlin und New York
Cover: Das gab's nur einmal
Diogenes Verlag, Zürich 2007
ISBN 9783257065800
Kartoniert, 304 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Renate Orth-Guttmann. Eines Morgens wacht man auf und ist allein. Mariannes Kinderalptraum wird wahr: Die Mutter übersieht sie, der Vater läßt sie immer wieder im Stich. Es ist 1939, und sie sind eine zerrissene Familie und bald auch aus der Heimat vertrieben: die einsame kleine Berliner Halbjüdin und ihre glamourösen Eltern Elke und Robert Gilbert? - Er Jude und der Texter von Musikfilmen seiner Zeit, sie aufstrebende Sängerin, Protestantin, die ihren Mann nicht aufgeben will ...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.02.2008

Den deutschen Untertitel findet Maria Frise weniger passend als den des englischen Originals: "Verloren" ist ihr die Autorin nie erschienen. Marianne Gilbert Finnegans Kindheit und Jugend machen in ihrer Beschreibung ohnehin eher einen heiteren Eindruck auf die Rezensentin. Einen Grund dafür erkennt Frise in der Ausblendung des problematischen Doppellebens, das der Vater Robert Gilbert als Jude und Sozialist im amerikanischen Exil führen muss, sowie der erschütternden Ereignisse in Nazi-Deutschland. Die eigentliche Stärke des Buches erkennt Frise denn auch weder in historischer noch literarischer Hinsicht, sondern in der Schilderung des Familienalltags, "ohne Larmoyanz".
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.11.2007

Nicht wirklich erwärmen kann sich Rezensent Carsten Hueck für Marianne Gilberts Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend. Das liegt für ihn nicht so sehr an der für viele Emigranten aus Nazi-Deutschland typischen Familiengeschichte, die die 1931 geborene Autorin erzählt, als daran, wie sie sie erzählt. Die Konstruktion der Geschichte, in deren Mittelpunkt die Wandlung des deutschen Flüchtlingskinds zur selbstbewussten Amerikanerin steht, scheint ihm sehr amerikanisch und wirkt wie eine "Hollywood-Schmonzette". Auch mit dem dazu passenden, zugleich "naiven" und "pathetischen" Erzählton der Autorin kann er sich nicht anfreunden. Schließlich moniert er eine ganze Reihe von Fehlern bei der Darstellung zeitgeschichtlicher Details und stellt unter anderem klar, dass die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki nicht am selben Tag abgeworfen wurden und die Geschwister Scholl nicht öffentlich hingerichtet wurden.