Margot McKinney Bouchard

Eine Fülle von Gesichten

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Cover: Eine Fülle von Gesichten
Zwei Zwerge Verlag, Berlin 2001
ISBN 9783932837180
Broschiert, 420 Seiten, 22,50 EUR

Klappentext

Bearbeitet von Franziska Körner. Mit 39 Abbildungen. In dem 2. Band der Autorin, den man aber auch eigenständig lesen kann, sind wir dabei, wenn sie am ersten Tag im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" groß einkaufen geht und im Häuschen ihrer verblüfften Schwiegereltern einen ganzen Völkerstamm mit einem typischen Berliner Buffet bewirtet. Wir sitzen ihr im Nähsaal einer Fabrik gegenüber und werden wieder von Sirenen ­ diesmal anderer Art ­ zur Pflicht gerufen. Wir knien neben ihr in der Kirche unter den donnernden Reden des Evangelisten und versuchen, wie sie, zu verstehen, wovon sie da "gerettet" werden soll. Wir stehen mit ihr am Katheder, wo sie ihren amerikanischen Lyzeums-Schülern die Grundlagen der in den 50er Jahren so unpopulären Grammatik beizubringen und ihre Zensuren vor den Schulräten ­ und ihren Frauen ­ zu rechtfertigen versucht...

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.10.2002

In seiner Besprechung der beiden autobiografischen Werke Margot McKinney Bouchards geht Rezensent Helmut Höge auf die "Bräutekunst-Debatte" ein, in der es um deutsche Frauen geht, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Beziehungen mit Amerikaner eingegangen sind und deshalb herablassend "Amisen" genannt wurden. Margot McKinney Bouchard, die im ersten Band ihrer Autobiografie "Die Singerin" von ihrer Zeit im Krieg erzählt und wie sie ihren Mann kennen lernte, mit dem sie 1948 nach Amerika ging, beschreibt im zweiten Band ihre Lebensstationen von der Textilarbeiterin bis zur Collegedozentin, erzählt Höge. Er hält "Eine Fülle von Gesichten" für das "wahre Bräutekunstwerk" im Rahmen der Debatte um den "Gründungsgeschlechterkampf" in der frühen Bundesrepublik und dessen Folgen.