TungstênioAvant Verlag, Berlin
2017
ISBN
9783945034545, Broschiert, 186Seiten, 24,95
EUR
Klappentext
Aus dem Brasilianischen von Lea Hübner. Durch einen scheinbar unbedeutenden Zwischenfall vor der Küste von Salvador de Bahia kreuzen sich die Wege von vier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Caju, schlitzohriger Kleindealer, Seu Ney, autoritärer Ex-Militär, Richard, abgebrühter Undercover-Polizist und Keira, die versucht, aus ihrer gewalttätigen Beziehung zu entkommen. Sie alle vereint vor allem eines: Sie sind Getriebene, deren Vergangenheit immer wieder droht, sie einzuholen, und für die Stillstand den Untergang bedeutet.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 04.08.2017
Marcello Quintanilha gelingt es in seinem Comic "Tungstênio", nur mit Graustufen die drückende Hitze einer sommerlichen brasilianischen Küstenstadt zu erzeugen, lobt Christoph Haas. In dieser Stadt, Salvador des Bahia, reicht dem Autor ein relativ banales Verbrechen zum Anlass, einen kleinen Ausschnitt Welt zu inszenieren, den er erfrischend wenig auf Hochglanz poliert: "So viel Schweiß, so viel Falten, lichte Haare und Übergewicht" gibt es in Comics selten, staunt der Rezensent. Tungstênio heißt auf Deutsch Wolfram und ist ein Schwermetall mit extrem hoher Schmelztemperatur, erklärt Haas, und wie das Metall halten die Figuren im Comic erstaunlich viel aus, bevor sich ihr Zustand plötzlich verändert, fährt er fort.