Manfred Rothenberger (Hg.), Thomas Weber (Hg.)

Nico

Wie kann die Luft so schwer sein an einem Tag an dem der Himmel so blau ist
Cover: Nico
Starfruit Publications, Nürnberg 2019
ISBN 9783922895343
Gebunden, 624 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

Mit 92 Farb- und 134 SW-Abbildungen. Die Sängerin und Schauspielerin Nico (als Christa Päffgen geboren am 16. Oktober 1938 in Köln, am 18. Juli 1988 gestorben auf Ibiza) war das erste deutsche Supermodel, sie arbeitete u.a. für die Fotografen Herbert Tobias und Willy Maywald, war Muse von Warhol und Fellini, wirkte mit in zahlreichen Independent-Filmen von Andy Warhol und Philippe Garrel, war befreundet mit Brian Jones, Jimi Hendrix, Bob Dylan, Leonard Cohen, Lou Reed, John Cale, Iggy Pop, Patti Smith und Jim Morrison. Mit ihrem düsteren Timbre prägte Nico Songs wie "Femme Fatale" und "All Tomorrow's Parties" auf dem legendären Debütalbum von Velvet Underground. Ihr Solodebüt "Chelsea Girl" (1967) betört bis heute, zwischen 1968 und 1974 veröffentlichte sie mit "The Marble Index", "Desertshore" und "The End ..." eine Platten-Trilogie zwischen Schall und Wahn, Suizidalität und Sucht. Drei verstörende Alben, die nur von wenigen gehört wurden, aber umso länger nachhallten. "Meisterwerke des forcierten Lebensüberdrusses" nannte sie Diedrich Diederichsen. Mit ihren Grenzgängen zwischen den Genres nahm Nico in der Subkultur der 1960er-, 1970erund 1980er-Jahre eine Schlüsselrolle ein und ist seitdem für viele Künstlerinnen und Künstler ein wichtiger Bezugspunkt.
Dieses Buch enthält zahlreiche erstmals auf Deutsch veröffentlichte Nico-Interviews, rare Fotografien, wichtige Platten- und Konzertreviews, Interviews mit Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern sowie Beiträge zeitgenössischer Künstler*innen, Musiker*innen und Autor*innen, die Nicos Werk aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und neu erfahrbar machen.
Mit Beiträgen u.a. von: Heike Aumüller, Lester Bangs, Alexandra Baumgartner, Frank Bez, John Cale, Julian Cope, Ann Cotten, Walter Dahn, Dietmar Dath, Franz Dobler, Marianne Enzensberger, Harun Farocki, Karin Fisslthaler, Werner Fritsch, Philippe Gerlach, Antoine Giacomoni, Lutz Graf-Ulbrich, Harald inHülsen, Frank Kelleter, Kitti & Joy, Jutta Koether, Juliane Liebert, Gerard Malanga, Willy Maywald, Jonathan Meese, Michaela Meise, Jonas Mekas, Michaela Melián, Phil Milstein, Wolfgang Müller, Kris Needs, Susanne Ofteringer, Tal R, Marianne Rosenberg, Steve Schapiro, Cornelia Schleime, Hank Schmidt in der Beek, Stephen Shore, Aleen Solari, Ulf Stolterfoht, Allan Tannenbaum, Gert & Uwe Tobias, Rosemarie Trockel, Andy Warhol und James Young.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.12.2019

Knapp, aber hymnisch bespricht Rezensent Tobias Lehmkuhl diesen von Manfred Rothenberger und Thomas Weber herausgegebenen Nico-Band, der ein Jahr nach dem Jubiläumsjahr der Sängerin und Schauspielerin erschienen ist. Die Leidenschaft der Herausgeber spürt der Kritiker deutlich: Lehmkuhl erfreut sich nicht nur an den in überragender Druckqualität wiedergegebenen Fotografien, sondern entdeckt neben fast unbekannten Interviews der Sängerin auch wieder zugänglich gemachte klassische Texte über Nico, teils erstmals ins Deutsche übersetzt. Künstlerische Werke, etwa von Michaela Melian oder Rosemarie Trockel sowie ein Gedicht von Ulf Stolterfoht über Nico lassen das Rezensentenherz höher schlagen.
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