Majdan!

Ukraine, Europa
Cover: Majdan!
Edition FotoTapeta, Berlin 2014
ISBN 9783940524287
Gebunden, 157 Seiten, 9,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Claudia Dathe und Andreas Rostek. Allein in einer Nacht im Februar am Majdan sind es mindestens 25 Menschen, die bei den Zusammenstößen ums Leben kommen, seit Beginn der Proteste in der Ukraine sterben mehr als 80 Menschen, über Tausend werden verletzt. Erst die vielen Opfer - so die brutale Logik dieses Aufstands - brachten das Machtsystem des Wiktor Janukowytsch zum Einsturz. Mit den Schüssen vom Majdan besiegelte das Regime sein eigenes Ende. In diesem Buch kommen vor allem Stimmen aus der Ukraine selbst zu Wort, Schriftstellerinnen, Dichter, Intellektuelle. Aber auch Autoren aus anderen Ländern beschreiben den historischen Prozess. Das Buch wird zur Momentaufnahme eines Aufstands. Die Zeit, um die es geht ist: jetzt. Mit dem Buch betreiben wir Geschichtsschreibung des Augenblicks. Mit Texten von: Anastasija Afanasjewa / Juri Andruchowytsch / Yevgenia Belorusets / Elmar Brok / Roman Dubasevych / Kai Ehlers / Orlando Figes / Jörg Forbrig / Timothy Garton Ash / Rebecca Harms / Yaroslaw Hrytsak / Tamara Hundorowa / Olexandr Irwanez / Halyna Kruk / Wolodymyr Kulyk / Andrij Ljubka / Maria Matios / Adam Michnik / Switlana Oleschko / Martin Pollack / Andrij Portnov / Taras Prochasko / Roman Rak / Mykola Rjabtschuk / Konrad Schuller / Ostap Slyvynsky / Natalka Sniadanko / Timothy Snyder / Olexandr Stukalo / Natalia Yeryomenko / Serhij Zhadan.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.04.2014

Am meisten in diesem von Claudia Dathe und Andreas Rostek herausgebenen Band mit Beirägen von so bekannnten Autoren, wie Timothy Garton Ash, Orlando Figes, Rebecca Harms, Adam Michnik und Timothy Snyder, hat Arno Widmann ein Text des 1987 in Riga geborenen Lyrikers Andrij Ljubka imponiert. Der Autor schreibt nicht über die Ukraine, sondern aus der Ukraine, aus der Mitte des Geschehens, wie Widmann konstatiert. Wo andere kühl und analytisch schreiben, bringt ihm der junge Lyriker mit Sinn fürs Detail ins Gedächtnis, wie es aussah im Februar 2014 in Kiew und wie diese Revolution sich anfühlte: verantwortungsbewusst, zivilisiert, kultiviert. Dass diese Einschätzung auch mit der Klarsicht Ljubkas zu tun hat, will Widmann gerne glauben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.03.2014

Cathrin Kahlweit ist sehr dankbar, dass sich der Verlag fotoTapeta getraut hat, dieses Buch zu den Protesten vom Majdan herauszugeben, denn in den Augen der Rezensentin kann keine Rede davon sein, dass der Band den Entwicklungen hinterherhinkt. Im Gegenteil. So kluge Autoren sind in diesem Band versammelt, so wichtige Fragen angesprochen und so aufregende Geschichten erzählt, dass der Band noch lange seine Gültigkeit behalten wird. Timothy Garton Ash beschreibt, wie lange schon Moskau die Souveränität Ukraine unterminiere, der Historiker Andrij Portnov beklagt die Vernachlässigung der Ostukraine durch die Opposition, Orlanda Figes stellt die Frage in den Raum, ob Ukraine - wie die Tschechoslowakei - mit einer Teilung nicht besser fahren würde. Dazu kommen Texte von Juri Andruchowytsch und Mykola Rjabtschuk, die ihr einen Blick in das Herz der Ukraine gewährten, und auch die Beiträge der EU-Politiker Elmar Brok und Rebecca Harms hat die Rezensentin mit Gewinn gelesen.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.03.2014

In einer kurzen Kritik empfiehlt Alice Bota diesen Einblick in die ukrainische Revolution, der zeigt, wie atemberaubend Geschichte sein kann. Ukrainische und europäische Autoren beobachten und reflektieren das geschehen, liefern historische Hintergründe und schreiben Gedichte. Sehr interessant findet Bota das und zitiert Timothy Garton Ash überzeugende Aufforderung an die lieben Kollegen: "Lass alle Narrative hinter Euch, Ihr Reporter, die Ihr hier eintretet!"