Menschenrechte zwischen Universalität und islamischer LegitimitätSuhrkamp Verlag, Berlin
2014
ISBN
9783518297148, Taschenbuch, 390Seiten, 18,00
EUR
Klappentext
Menschenrechte befinden sich im zeitgenössischen islamischen Diskurs in einem normativen Spannungsfeld. Einerseits müssen sie islamisch legitimiert, das heißt im islamischen Rechtsdenken verankert werden, andererseits sollen sie aber auch universal konsensfähig sein. Mahmoud Bassiouni entwickelt in seinem Buch eine neue Möglichkeit, diese beiden Ansprüche gleichzeitig zu erfüllen, indem er Menschenrechte, angelehnt an die Theorie der islamischen Rechtszwecke ("maqasid al-šari?a"), als Institutionen zum Schutz grundlegender menschlicher Bedürfnisse konzipiert.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.05.2015
Wolfgang Günter Lerch hegt die Hoffnung, dass Mahmoud Bassiounis Beitrag zur Untersuchung islamischer Menschenrechtspotenziale einen wichtigen Anstoß geben könnte zur Belebung der Lehre eines modernen Islams. Dass der Westen ein Monopol hat auf die Menschenrechte, glaubt er spätestens nach dieser Lektüre nicht mehr. Der Politikwissenschaftler Bassiouni macht ihn nicht nur auf die heuchlerische Menschenrechtspolitik des Westens aufmerksam, sondern bietet ihm auch einen Überblick über die Entstehung, Entwicklung und Stagnation der islamischen Sakralrechtswissenschaft und über Ansätze zu einer Versöhnung von Islam und modernen Menschenrechten. Wenn der Autor schließlich Autoritäten wie al Ghazali und Ibn Dschauzija aufruft und den Schutz menschlicher Existenz als Zweck islamischen Rechts formuliert, ist sich Lerch sicher, eine so gründliche wie maßgebliche Arbeit vor sich zu haben.