Lucia Etxebarria

Wir sind anders als die anderen Frauen

Roman
Cover: Wir sind anders als die anderen Frauen
Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2005
ISBN 9783627001261
Gebunden, 318 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Catalina Rojas Hauser. Raquel ist 25 Jahre alt, groß, hat ein abgeschlossenes Kunststudium und ist ein gefragtes Model, war schon auf den Titelseiten der spanischen Ausgaben von Elle, Vogue, Marie Claire. Eigentlich stimmt alles in ihrem Leben, hätte sie sich nicht in einen verheirateten und zudem recht dämlichen Mann verliebt. Raquels beste Freundin Elsa trauert ihrem verflossenen Liebhaber nach: Die promovierte Anglistin ist Journalistin und hat einen ersten Roman veröffentlicht. Auf eine neue Beziehung aber will sie sich nicht einlassen. Auch Maria hat Karriere gemacht. Das Private dagegen ist eher eine Katastrophe: Die erfolgreiche Marketingchefin, wurde ohne Vorwarnung einen Tag vor dem gemeinsamen Urlaub von ihrem Freund sitzengelassen. Und Susi, die Juristin und passionierte Schwimmerin, hat den Tod ihres Bruders nicht verwunden und kämpft mit Tabletten und Alkohol gegen ihren Alltag. Die vier Frauen leben in derselben Großstadt, sind miteinander befreundet, ohne Partner, ohne Kinder oder familiäre Bindungen. Sie haben einen gut bezahlten Beruf. Und sie sind auf der Suche. Vier Stadtneurotikerinnen, die sich gegen die Konventionen auflehnen und beginnen, auch ihre Sexualität ohne falsche Schamgefühle auszuleben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.09.2005

Wer Hera Linds Bücher mag oder Filme wie "Bandits" gut findet, dem dürften auch dieser sechs Jahre alte und nun auf deutsch erschienene Roman der spanischen Autorin Lucia Extebarria gefallen, vermutet Tilmann Lahme, der sich selbst offenbar nicht zu dieser Gattung zählt. Den Plot, der sich um vier Frauen dreht, die alle unter unterschiedlichen Ausprägungen "männlicher Unterdrückung" zu leiden hatten und sich nun einer traditionellen Frauenrolle verweigern, tut der Rezensent kurzerhand als "banal" ab. Die Mischung des Romans aus "drastischem Sex", Esoterik und Küchenpsychologie hat ihm regelrecht "Kopfschmerzen bereitet". Zudem nervt ihn der "intellektuelle Tiefe" vorgaukelnde "Fachjargon" und die im Ton von Ratgebern verabreichten Lebensweisheiten, wobei er auch über manche "schiefe Metapher" gestolpert sei, wie er moniert. Am überraschendsten aber findet er den Umstand, dass Extebarria ausgerechnet mit den "abgegriffensten Klischees" gegen Gesellschaftszwänge zu Felde ziehen will. Lahme betont, dass das "Geschlechterverhältnis" der "modernen Gesellschaft" ein durchaus "lohnendes literarisches Thema" sei, doch diesem "eindimensionalen Klischee-Feminismus" kann Lahme absolut nichts abgewinnen.
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