SchattenfangenRoman
Suhrkamp Verlag, Berlin
2011
ISBN
9783518422236, Gebunden, 238Seiten, 17,90
EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Chris Hirte. Ein grausames Spiel hat sich Irene ausgedacht, als sie feststellt, dass ihr Mann heimlich in ihrem Tagebuch liest. Sie beginnt ein neues, das sie jetzt besser versteckt. Dem vertraut sie ihre wahren Gefühle, ihre Hoffnungen und Enttäuschungen an, die Zweifel an ihrer Ehe, aus der sie nicht loskommt. Das alte Tagebuch führt eine andere Irene. Eine, die ihren Mann wissen lassen will, dass sie ihn nicht mehr liebt, eine, die vorgibt, ihn zu betrügen, eine, die ihm sagen will, dass sie nur noch Verachtung für ihn übrig hat. Es ist der perfide Versuch, die Ehe zu einem Ende zu bringen. Das Bild, das die beiden nach außen vermitteln, ist ein anderes: zwei, die füreinander bestimmt sind. Er der Maler, sie die Kunstwissenschaftlerin, seine Muse. Ohne sie kann er nicht malen. Ohne ihn kann sie nicht leben. In Wirklichkeit: ein Paar, aneinander gefesselt durch Haßliebe und ihre Kinder. Sie werden zusammenbleiben, bis daß der Tod sie scheidet.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.06.2011
Nicht erwärmen kann sich Ingeborg Harms für Louise Erdrichs Roman "Schattenfangen". Die Autorin soll zu den "profiliertesten Stimmen" der amerikanischen Gegenwartsliteratur gehören. Davon ist zum Bedauern der Rezensentin in vorliegendem Werk nichts zu spüren. Denn der Roman um ein Künstler-Ehepaar mit indianischen Wurzeln, das sich aus Liebe selbst zerfleischt, scheint ihr geradezu triefend vor Kitsch, Selbstmitleid, Theatralik und falschem Pathos. Immerhin amüsant findet sie den Besuch des Paars bei einer Therapeutin, der geradezu komödiantische Züge annimmt. Doch dieser Lichtblick kann für sie das Buch letztlich auch nicht retten.