Schauderhafte WunderkinderSieben wahre Geschichten, die arglosen Eltern zur Warnung dienen können.
Carl Hanser Verlag, München
2006
ISBN
9783446206984, Gebunden, 144Seiten, 15,90
EUR
Klappentext
Mit farbigen Illustrationen von Michael Sowa. Die Helden dieser Geschichten sind nicht Wunderkinder im herkömmlichen Sinn, eher wunderliche Sonderfälle. Der süßen Melinda zum Beispiel hüpft bei jeder Lüge eine Kröte aus dem Mund. Weswegen sie immer die Wahrheit sagen muss. Und da ist Norm: der Arme ist so schrecklich normal, dass ihn sich niemand merken kann, nicht mal seine Eltern. Die wundern sich jeden Tag wieder, wer der Junge ist, der da von der Schule nach Hause kommt. Das sind nur zwei der sieben Wunderkinder, um deren schaurig-schöne Geschichte es in diesem Buch geht.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.03.2006
Angetan zeigt sich Tilman Spreckelsen von diesen sieben Geschichten über "schauderhafte Wunderkinder", die Hans Magnus Enzensberger unter dem Pseudonym Linda Quilt vorgelegt hat. Dass Enzensbergers Wunderkinder recht sonderliche und ausgefallene Exemplare ihrer Spezies sind, wundert Spreckelsen nicht weiter. Er verweist auf die Vorliebe des Autors für die Geschichte vom Fliegenden Robert aus dem "Struwwelpeter", an die ihn das Schicksal von Enzensbergers Balthasar Bollinger erinnert. Spreckelsen berichtet auch von Norm, der überdurchschnittlich durchschnittlich ist, von der kleinen Melinda, der bei jeder Lüge eine Kröte aus dem Mund schaut, und vom staunenswert reifen Baby "A", das durch seine enorme Klugheit das Aufsehen der Nation erregt. Die einzelnen Erzählungen haben für ihn eines gemein: sie "sprechen von ungewollter Rebellion und geschickter Anpassung, von Eigensinn und Camouflage, von Besonderheit als Bürde und Befähigung zugleich."