Landolf Scherzer

Der Rote

Macht und Ohnmacht des Regierens
Cover: Der Rote
Aufbau Verlag, Berlin 2015
ISBN 9783351036218
Gebunden, 363 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Thüringen sei das grüne Herz Deutschlands, jetzt solle es auch "das bunte Herz" werden, sagte Bodo Ramelow, der im Dezember 2014 gewählte Ministerpräsident des Freistaats Thüringen, in seiner Regierungserklärung. Mit ihm ist erstmals ein Politiker der Linken Regierungschef, ein Umstand, der vor der Wahl für erregte, oft unsachliche Diskussionen sorgte. Landolf Scherzer, seit dem "Ersten" engagierter Beobachter der Entwicklung in Thüringen, verfolgt aus unmittelbarer Nähe Bodo Ramelows erste hundert Tage im Amt. Kann Rot-Rot-Grün die Stromtrassen noch verhindern? Was kann man für Asylbewerber und gegen Sügida tun? Welche Gestaltungsmöglichkeiten hat die Koalition, welche Grenzen setzt die knappe Mehrheit? In einem Kaleidoskop von Beobachtungen und Stimmen blättert Landolf Scherzer Grundfragen der Politik auf.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.12.2015

Cornelius Pollmer hat dieses Buch mit Sympathie gelesen, für das der alte Ost-Journalist Landolf Scherzer noch einmal versucht hat, ins Innere der Thüringer Machtzentrale zu dringen. Offenbar wollte aber Bodo Ramelow nicht mitspielen, vielleicht behagte ihm auch das Projekt nicht, das rot-rot-grüne Bündnis in Erfurt als Revolution und Ramelow als ihren Anführer zu beschreiben. So muss sich Scherzer, wie Rezensent Pollmer darstellt, mit Bekanntem über Ramelow als Person und Politiker begnügen und es als Erkenntnis verbuchen, dass Revolutionen - selbst wenn erhofft - von einem Regierungsamt aus möglich sind. Als Ministerpräsident wie als Autor muss man das Beste aus seinen Möglichkeiten machen, lernt der Rezensent.
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