Staat machenWarum die neue Mitte keine ist und wir die alte brauchen
Siedler Verlag, Berlin
1999
ISBN
9783886806799, gebunden, 160Seiten, 15,29
EUR
Klappentext
Der Wahlausgang von September 1998 hat die CDU als "geborene" Regierungspartei härter getroffen, als sie sich selbst eingestehen will. Ihre Politik gegen die imaginären Gefahren einer "Berliner Republik" trägt dazu bei, daß sich dieser Begriff mit Rot und Grün verbindet, während die CDU als Nachlaßverwalterin des Alten in Bonn zurück bleiben könnte. Wie kann die Union unter solchen Umständen Profil gewinnen? Vielleicht als radikaler Anwalt der bürgerlichen Freiheit. Wenn sie sich angesichts des wachsenden Abstands zwischen Saat und Gesellschaft auf die Seite der Bürger schlägt, könnte sie gewinnen. Die Union hätte allerdings Abschied zu nehmen von der Rolle einer etablierten Staatspartei, und sie müßte das europäische Projekt mit mehr Vorsicht betreiben als bisher.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 13.10.1999
Harry Nutt weiß "über den Mangel an Staatsklugheit", wie er seine Rezension überschreibt, viel zu gut Bescheid, als dass er sich lange bei Konrad Adams Buch "Staat machen" aufhalten würden. Das macht seine Kritik sehr anregend, hat aber den Nachteil, das man oft nicht weiß, von wem welcher Gedanke stammt. Für die amüsantesten Stellen des Buches hält Nutt die Passagen, in denen Adam sich seinen Lieblingsfeinden widmet: Den 68ern und den Grünen. Hier macht Nutt viele "gute Einfälle" aus, dem wichtigsten Bestandteil eines gelungen Essays. Nur leider, kritisiert er, belässt Adam es oft dabei. Schließlich könnte es der konservative Publizist besser machen, meint Nutt, wenn er gesehen hätte, dass die 68er Generation für mehr steht als nur einen gekonnten Umgang mit den Medien: nämlich für "eine Essayistik, die unter dem Stichwort `Inlandsethnographie` den Alltag auf den Begriff brachte".