Klaus Wagenbach

Die Freiheit des Verlegers

Erinnerungen, Festreden, Seitenhiebe
Cover: Die Freiheit des Verlegers
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2010
ISBN 9783803136329
Gebunden, 352 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Die wichtigsten Texte aus fünf Jahrzehnten, größtenteils erstmals publiziert: Über Bücher und Autoren, über Politik und die deutschen Verhältnisse, über Italien, die Kunst und die Mutter. Der Band sammelt Texte Klaus Wagenbachs über Italien (einschließlich Kunstgeschichte), Politik, das Leben und die Zukunft der Bücher und über einzelne Autoren. Ein Großteil der Texte ist bisher nicht veröffentlicht, wichtige Zeitdokumente wie die Grabrede für Ulrike Meinhof wurden jedoch ebenfalls aufgenommen. Und schließlich erst jüngst entstandene biografische Geschichten: Vom gegen die Nazis rebellierenden Großvater, der reformbewegten Mutter, dem Vater, der nur Latein, Griechisch und Hebräisch konnte; darüber, wer und wie nach dem Krieg die Demokratie aufbaute, warum Kollektive träumen und Frauen besser kommunizieren können.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.07.2010

Das Leben und Werk des linken Verlegers Klaus Wagenbach, wie es in den eher kleinen als großen Konfessionen dieses Bandes sich darstellt, erzählt die Rezension Sandra Kegels im wesentlichen nur nach. Von der entscheidenden Begegnung mit den Texten Franz Kafkas, über die erste Italienreise mit dem Rad, die nicht unwichtig war für die spätere Entstehung der Toskana-Fraktion, über die wilden Siebziger, in denen es zur Abspaltung des Rotbuch-Verlags kam bis zur friedlichen Übergabe des Verlags in die Hände seiner Ehefrau. Über "Enttäuschungen" (Wolf Biermann vor allem) schreibt Wagenbach ebenso sehr wie mit "Leidenschaft" über die handwerkliche Seite des Büchermachens. Die Texte aus mehreren Jahrzehnten lesen sich, so Kegel, als "schillerndes Konvolut", aus dem man sehr viel über die Geschichte Nachkriegsdeutschlands erfährt.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.07.2010

Helmut Böttiger gesteht, dass es ihm nicht gerade leicht fällt, sich Klaus Wagenbach in unmittelbarer Nachbarschaft des Prager Versicherungsangestellten Franz Kafka oder des Dichters Paul Celan oder sogar des allzu prinzipienfesten Sozialdemokraten Günter Grass vorzustellen. In unterschiedlicher Weise waren alle drei für das Leben des Verlegers jedoch durchaus prägend - und letztlich mache ja gerade die Vielfarbigkeit den Menschen Klaus Wagenbach mit seinen "unüberschaubaren Facetten" aus. Sehr gerne hat Böttiger nun diese aus vielen, teils recht alten Texten zusammengestellten Schlaglichter auf ein reiches Leben gelesen. Besonders gefallen ihm dabei die typisch elliptischen autobiografischen Skizzen, die Wagenbach für den Band eigens verfasst hat. Sichtbar werde dabei eine Statur, die es in Deutschland sonst kaum gebe, die nämlich eines "linken, liberalen Bürgertums" - rundheraus gesagt begreift Böttiger den Verleger damit als nicht weniger denn ein "deutsches Vorbild".
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