Le CorbusierParis - Chandigarh
Birkhäuser Verlag, Biel-Benken
2000
ISBN
9783764360887, Gebunden, 189Seiten, 75,67
EUR
Klappentext
Mit einem Vorwort von Arthur Rüegg. Le Corbusier, neben Frank Lloyd Wright, Mies van der Rohe und Louis Kahn der bedeutendste Architekt des 20. Jahrhunderts, erscheint in dieser grundlegenden Darstellung in einem neuen Licht. Aus den faszinierend gezeichneten und klar beschriebenen Analysen seiner Entwürfe treten die geometrischen Strukturen hervor, die jedem einzelnen Bau seine charakteristische Ordnung verleihen. Die chronologisch vorgehende Darstellung setzt am Ende des Frühwerks ein und reicht bis zu den Ikonen der späten Jahre, der Kapelle von Ronchamp und dem Kloster La Tourette. Zwei Spannungspole bilden die Schwerpunkte: die experimentelle weiße Moderne um Paris, u.a. mit der Villa Savoye, und zum anderen die geradezu mystischen Monumentalbauten in Indien. Dort hat vor allem die Arbeit am Regierungskomplex in Chandigarh Le Corbusier fast die gesamte Zeit seines Spätwerks bis zu seinem Tod begleitet. Illustriert mit zahlreichen unveröffentlichten Photographien.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 21.03.2001
Auch wenn der Autor nach Ansicht Sabine Fischers hier nicht wirklich neues Material vorlegt, so hat das Buch ihrer Meinung nach einige besondere Stärken. Eine davon liegt, wie sie meint, darin, dass Gast "in Bild und Text das Licht der Gegenwart auf Le Corbusiers Architektur" wirft, etwa indem er auch die Stadtentwicklung von Chandigarh beleuchtet. Einen weiteren Pluspunkt macht die Rezensentin dort aus, wo Gast aufzeige, dass der Architekt von seinen Frühwerken an bis zum Spätwerk innerhalb "der harmonischen Proportionen und des goldenen Schnitts arbeitete". Dass der Autor in seiner Untersuchung nur wenig auf "skulpturale Aspekte" eingeht, kann die Rezensentin verschmerzen. Denn insgesamt findet Gast ihrer Ansicht nach zu Le Corbusiers "historischer Bedeutung neue Worte", was allein schon die Lektüre ihres Erachtens lohnend macht.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.10.2000
Um Le Corbusiers geometrisches Maßsystem geht es in dieser Abhandlung von Klaus-Peter Gast, und diese Herangehensweise an des Architekten Arbeitsweise findet auch der Rezensent Wolfgang Pehnt faszinierend. So hat Le Corbusier beispielsweise den Modulor, eine Proportionsskala auf Basis des goldenen Schnitts und einer angenommenen Idealgröße des Menschen entworfen. Pehnt vermisst lediglich eine präzisere Einordnung, wie Le Corbusiers starke Einbeziehung "optischer Maßregler", zu bewerten ist: "Die Frage, wie weit Gast dabei Entwurfsabsichten Le Corbusiers erfasst oder eine vom Urheber allenfalls unbewusst angewandte Strategie beschreibt, wird ausgeklammert." Und weil eine Beschreibung des Kontexts fehlt, wirkt es in den Augen des Rezensenten manchmal, als verfolge Gast eher eine eigene Marotte als dass er eine Arbeitsweise des Architekten und Planers offenlegt. Trotzdem attestiert Pehnt Gast "Scharfsinn und Einfühlungsgabe" in die Architektur Corbusiers und bezeichnet seine Interpretationen als Bereicherung.