Klaus Brummer (Hg.), Stefan Fröhlich (Hg.)

Zehn Jahre Deutschland in Afghanistan

Cover: Zehn Jahre Deutschland in Afghanistan
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2012
ISBN 9783531184494
Taschenbuch, 300 Seiten, 39,95 EUR

Klappentext

Eine Bilanz des deutschen Einsatzes in Afghanistan. Mit Beiträgen von Klaus Brunner, Stefan Fröhlich, Johannes Varwick, Martin Schmid, Christian Stock, Hans-Georg Ehrhart, Franz-Josef Meiers, Florian Kühn, Christian Wagner, Daniel Jacobi, Gunther Hellmann, Sebastian Nieke, Harald Müller, Jonas Wolff, Sebastian Harnisch, Carlo Masala, Felix Berenskötter und Lothar Rühl.
Dieses Sonderheft der Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik (ZfAS) analysiert das militärische und zivile Engagement der Bundesrepublik Deutschland in Afghanistan seit 2001. Die 14 Beiträge verorten Deutschlands Afghanistanpolitik im Rahmen von internationalen Organisationen (NATO, EU, Vereinte Nationen), untersuchen die innenpolitische Rückkopplung der deutschen Politik in Parteien und Bevölkerung und beleuchten spezifische Handlungsstrategien (vernetzte Sicherheit) und Handlungsfelder (u. a. Drogenbekämpfung). Sie fragen außerdem nach dem Einfluss von Überzeugungen einzelner Entscheidungsträger auf die deutsche Afghanistanpolitik, diskutieren die Folgen des Einsatzes am Hindukusch für das deutsche Zivilmachtsverständnis und erörtern die Konsequenzen des nunmehr zehnjährigen Engagements in Afghanistan für die transatlantischen Beziehungen. Insgesamt zeigen die Beiträge vielfache Unklarheiten in der deutschen Politik gegenüber Afghanistan auf, etwa: Was bedeutet das Konzept der vernetzten Sicherheit in der Praxis? Befindet sich Deutschland in einem Krieg ? Und wann muss bzw. darf der Abzug beginnen?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.03.2012

Dieser Band erntet die bitteren Früchte einer Niederlage - denn dass es eine Niederlage ist, steht für den Rezensenten und offenbar auch für die Autoren des Bandes kaum mehr in Zweifel. Nüchtern resümiert der Band laut Wilfried von Bredow die verschiedenen Aspekte und Facetten des Versagens aus deutscher Sicht. Es ist ein Band der "Zwischenbilanzen", hält Bredow dabei fest. Die Aufarbeitung des gesamten westlichen Einsatzes muss erst noch kommen. An Einzelerkenntnissen hält Bredow fest, dass es Deutschland entgegen seinem guten Ruf, stets eine methodische Politik zu betreiben, an einer Gesamtstrategie fehlte, dass eine "zivile Krisenprävention" nicht aufgebaut werden konnte und dass weder Deutschland noch die anderen westlichen Akteure eine klare Drogenpolitik führten. Man hat den Konflikt unterschätzt, so Bredows bitteres Resümee, und mehr noch: Die anfängliche Unterschätzung eines solchen Konflikts trägt auch noch dazu bei, ihn zu verschärfen. Kein gutes Ergebnis!
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