Ein Sohn der StadtRoman
Diogenes Verlag, Zürich
2021
ISBN
9783257071726, Gebunden, 288Seiten, 24,00
EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von pocio u. Roberto de Hollanda. Acht Jahre sind vergangen, seit Jack Burdette - einstiger Liebling der Kleinstadt und bewunderter Footballstar - über Nacht verschwand und damit um Geld betrogene wütende Farmer und seine schwangere Frau samt Kindern zurückließ. Und dann ist er plötzlich wieder da, in einem roten Cadillac mitten auf der Main Street, und legt damit nicht nur den Finger in alte, nicht verheilte Wunden, sondern setzt Geschehnisse in Gang, die jeden Bewohner Holts treffen.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Rundschau, 03.12.2021
"Kleine Meisterstücke" nennt Rezensentin Petra Pluwatsch Kent Harufs Romane über die Leute von Holt - eine fiktive Kleinstadt in Colorado, in der sämtliche Erzählungen des Autors spielen. Auch "Ein Sohn der Stadt" gehört zu diesen Meisterstücken, wenngleich es nicht das größte von allen ist, wendet Pluwatsch ein: Mit Blick auf erzählerische Raffiniertheit und Ausdrucksstärke komme dieser postum publizierte Roman nicht an seine Vorgänger heran. Auch fehlt es gerade dem Ich-Erzähler an Profilschärfe, bedauert Pluwatsch, was den Text ihrem Empfinden nach jedoch nicht weniger packend macht. So liest sie die Geschichte über einen unsympathischen, größenwahnsinnigen Antihelden, der an seiner eigenen Vermessenheit sowie der Provinzialität seiner Heimat zugrunde geht, durchaus mit Vergnügen. Über Holt, so Pluwatsch, könne man eben einfach nicht genug erfahren.