Kay Sokolowsky

Feindbild Moslems

Cover: Feindbild Moslems
Rotbuch Verlag, Berlin 2009
ISBN 9783867890830
Kartoniert, 256 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Der alte Rassismus in neuem Gewande? Wer hat Angst vorm Muselman? Alle, wie's scheint. Die Deutschen zittern vor dem Bau von Moscheen, fürchten Frauen mit Kopftuch, entsetzen sich vor einem EU-Beitritt der Türkei. Die Abscheu vor dem Anderen, dem Andersgläubigen, jahrzehntelang gesellschaftlich intolerabel, kehrt mit Macht zurück. Seit dem 11. September 2001 wirkt der Islam so gruselig wie noch nie und mit ihm jeder, der an ihn glaubt: Moslems stehen unter dem Generalverdacht, verkappte Terroristen zu sein, todessüchtig und mordlüstern. Trotz einer wachsenden Verbreitung antimoslemischer Ressentiments gibt es bislang keinen profunden Beitrag dazu. Zwar wurden der Islamismus in Deutschland, Integrationswillen und -perspektiven der moslemischen Deutschen oft beschrieben. Die rassistische Hetze unter dem Deckmantel des Antiislamismus blieb jedoch bislang unbeachtet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.03.2010

Patrick Bahners bespricht drei Bücher zum Thema "Islamophobie" in einer Sammelkritik, Thorsten Gerald Schneiders voluminösen Sammelband "Islamfeindlichkeit", "Antisemitismus und Islamophobie" von Sabine Schiffer und Constantin Wagner sowie Kay Sokolowskis vorliegendes Buch "Feindbild Moslem". Alle drei Bände würdigt Bahners mit großem Wohlwollen als Anregungen zu einer für ihn dringend notwendigen "Ideologiekritik der Islamkritik". Dabei ist er sich mit den Autoren einig, dass "Islamophobie" oder "Islamfeindlichkeit" und "Antisemitismus" durchaus vergleichbar seien. Beide bedienten sich "verschwörungstheoretischer Stichworte" und beide speisten sich sowohl aus rationalistischen als auch aus christlichen Diskursen. Besonders gelegen ist Bahners an der Konstruktion einer Rückkoppelung von "Autoren, die als seriöse Autoritäten der Islamkritik gelten", wie Necla Kelek mit rechten Webseiten wie "Politically Incorrect". Autoren wie Kelek, so Bahners, seien es eben, die die "verschwörungstheoretischen Stichworte" lieferten und untermauerten. Im Blick auf Sokolowskis Band würdigt Bahners besonders die detaillierte Untersuchung der Webseite "Politically Incorrect". Dankbar ist er auch dafür, dass Sokolowski den Fall einer Frankfurter Amtsrichterin, die einem schlagenden muslimischen Mann recht gab, als nicht repräsentativen Einzelfall einstuft. Bahners gibt außerdem an, dass der Antisemitismusforscher Wolfgang Benz hier auf Kritik von Islamkritikern antworte. Als pikant darf Bahners' scharfe Kritik an Kelek gelten, weil andere Kräfte in der FAZ-Feuilletonredaktion ihr immerhin noch die Möglichkeit geben, sich in dieser Zeitung zu äußern.
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