Kaiser, Kanzler und PrinzessinEin Frauenschicksal zwischen Orient und Okzident
Trafo Verlag, Berlin
2005
ISBN
9783896261311, Kartoniert, 125Seiten, 21,80
EUR
Klappentext
Im Sommer 1867 verliess die Prinzessin Salima bint Said, die Tochter von Omar Said bin Sultan (1791-1856) ihre Heimat, die Insel Sansibar. Zum Christentum übergetreten, heiratete sie den Hamburger Überseekaufmann Heinrich Ruete und nahm dessen Familiennamen an. Schon nach wenigen Jahren Ehe verwitwet, stand sie mit ihren drei Kindern vor gewaltigen, vorher nicht gekannten Herausforderungen. Ihr weiterer Lebensweg führte sie unter anderem nach Beirut und an verschiedene Orte in Deutschland, dessen Staatsbürgerschaft sie seit 1890 besass. 1924 verstarb sie in Jena. Der mit Ostafrika aus eigenem Erleben gut bekannte Julius Waldschmidt hat die Geschichte der Prinzessin Salima bint Said von Sansibar erforscht und nun einem breiten Lesepublikum zugänglich gemacht.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 11.01.2006
Dem Rezensenten Wolfgang G. Schwanitz gefällt, mit welch differenziertem Blick der Autor Julius Waldschmidt das Schicksal der arabischen Prinzessin Salima schildert, die in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts der Liebe wegen gegen den Willen ihrer Familie nach Deutschland floh und später auch ein politisches Pfand für die Politik Bismarcks wurde - auch wenn der bekennender Anti-Kolonialist blieb. In seiner Besprechung rekonstruiert Schwanitz die Geschichte recht detailliert und kommt zu dem Ergebnis, dass die Biografie der Prinzessin ein Beleg für die Ausgewogenheit von Bismarcks Politik ist: "Eine ausgewogene Politik, die Deutsche von den Imperienerbauern trennte. Salimas Schicksal ist ein Beispiel dafür, das Julius Waldschmidt in seiner Komplexität sehr gut erhellt."