SalamanderEin Roman
Klöpfer und Meyer Verlag, Tübingen
2011
ISBN
9783863510138, Gebunden, 380Seiten, 22,00
EUR
Klappentext
Von Undinen geht die Sage, dass sie wie Menschenfrauen seien, aber mit anatomischer Besonderheit. Die schöne Studentin, die der betagte Schriftsteller Holterhoff bei sich in Freiburg wohnen lässt, heißt nicht nur Undine, sie erfüllt auch die anderen sagenhaften Voraussetzungen, und zwar als verkappte "SheMale", als getarnter "LadyBoy". Zwei Verehrer stellen ihr nach, der eine mit türkischer, der andere mit USA-Herkunft. Als der eine den anderen ermordet, übernimmt die Bundesanwaltschaft den Fall.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 08.12.2011
Großes Lesevergnügen gibt Martin Flashar zu Protokoll und erzählt beschwingt die Geschichte dieser Kolportage nach, dies ins Herz des grünen Freiburgs führt, ins Plus-Energie-Haus-Paradies Vauban. Das Idyll wird gestört als die Großnichte des Erzählers angereist kommt, und ein kurdischer Waffenhändler den CIA-Mann Goldberg umbringt. Aber natürlich ist das Buch kein Krimi, versichert Flashar, es ist Aufklärungsliteratur, die Fiktion und Reportage, Metapher und Realität kombiniert. Dass der Roman sich dabei eher als "Genitalienschocker" denn als "Schoßgebet" entpuppt, verstehen wir als Empfehlung.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.11.2011
Martin Halter sucht Zuflucht in ausgiebiges Zitieren, um einen Eindruck von Jürgen Lodemanns (angeblich letztem) Roman zu vermitteln. Der 79-jährige Schwerenöter Harry Holterhoff erklärt seiner Großnichte die Welt, und die Nichte wiederum verschafft ihm nicht nur Einblick in ihr kompliziertes Liebesleben, sondern offenbart ihm auch, dass sie eigentlich ein Mann ist, erfahren wir in vielen originellen Wortfindungen des Autors. Der Rezensent liest dieses Buch, in dem er "Sammelklage", Hommage an Freiburg und erotomane Männerphantasie in einem erkennt, nicht zuletzt als Bündelung all der Themen, die Lodemann in seinen zahlreichen vorhergehenden Büchern schon kundgetan, aber nicht entsprechend beachtet gesehen hat. Und auch wenn Halter ihm passagenweise "verwitterten Charme" attestiert, so wirkt er alles in allem etwas verhalten in seiner Begeisterung für diesen Roman.