Erwachen im 21. JahrhundertRoman
Zytglogge Verlag, Oberhofen
2018
ISBN
9783729609990, Gebunden, 227Seiten, 26,00
EUR
Klappentext
Kaspar, ein an sich und der Welt zweifelnder Schriftsteller, erwacht in der Nacht vor seiner Abreise zu einem geheimen Treffen an der französischen Atlantikküste aus einem Albtraum. Er geht in seiner Wohnung "mitten in Europa" rastlos auf und ab, hat Visionen und reflektiert obsessiv: Was bleibt vom Bekenntnis zur Gerechtigkeit, wenn es darum geht, auf eigene Privilegien zu verzichten? Ab wann ersetzen uns Maschinen? Wozu noch ist der Mensch fähig? Der Gedanke an "die Anderen", seine unbekannten Verbündeten, die er in Brest treffen wird, und die Sehnsucht nach seiner untergetauchten Liebe Josephine begleiten ihn auf diesem wahnwitzigen Trip.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 05.10.2018
Als Querdenker und Sonderling stellt Julian Weber den Schweizer Schriftsteller und ehemaligen Mundart-Rapper Jürgen Halter vor. Mit seiner Musik konnte sich Halter bereits einen Namen machen, lässt Weber wissen. Nun, nachdem Halter seine Rap-Karriere aufgeben hat, beweist er sich auch als Romancier. "Erwachen im 21. Jahrhundert" kommt wie eine Dystopie daher, ist in Wahrheit jedoch nichts als die literarische Analyse einer sich immer mehr in die digitale Welt verlagernden gegenwärtigen Realität, erklärt Weber. Als Leser, beschreibt der Rezensent, wird man Zeuge der Gedanken eines vom Albtraum geweckten Protagonisten, der sich mitten in der Nacht die grundsätzlichen Fragen zum Leben und der Gesellschaft stellt und versucht Antworten zu finden in reflektierenden Selbstgesprächen, am Smartphone und im Internet. "Klasse" findet das der überzeugte Rezensent.