Vertrauen ist gutRoman
Nagel und Kimche Verlag, Zürich
2009
ISBN
9783312003648, Gebunden, 160Seiten, 17,90
EUR
Klappentext
Felix sitzt seit seiner Kindheit im Rollstuhl, lebt in Abhängigkeit von der Hilfe seines Bruders und tippt gelegentlich aus Gefälligkeit dessen Manuskripte ab. Sein neuer Roman zeigt beunruhigende Übereinstimmungen mit dem gemeinsamen Leben - und läuft auf eine Katastrophe zu. Jürg Acklin erzählt von schwindelerregender Angst und von der unheimlichen Macht der Vorstellungskraft.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.10.2009
Den Autor kennt Sabine Doering als Spezialisten für seelische und körperliche Ausnahmezustände und bizarre Szenerien. Gemessen an seinen früheren Büchern, findet die Rezensentin heraus, bleibt Jürg Acklin in diesem Roman allerdings weitgehend auf dem Teppich der (sogar teils autobiografischen) Tatsachen. Zeuge dessen, wie eine physische Zwangslage den Protagonisten in eine psychische manövriert, wird Doering aber auch hier. Dem diagnostischen Interesse des praktizierenden Psychoanalytikers Acklin verdankt Doering ein "bedrückend offenes" Ende des Romans.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 12.05.2009
Ein "Kippbild" aus Dichtung und Wahrheit ist dieser Roman für den Rezensenten Martin Zingg. Die mit den Übergängen zwischen Realität und Fiktion spielende Geschichte um den behinderten Felix, der einen Roman seines Bruders abtippt und dabei Parallelen zu seiner und des Bruders Wirklichkeit zieht, zieht den Rezensenten sanft aber unaufhaltsam in Abgründe. Das Ausgeliefertsein als Behinderter und die Konfliktpotentiale der Familie sind die Themen, die Jürg Acklin laut Zingg so witzig wie unterhaltsam, so präzise wie berührend in Szene setzt. Dass der Autor dabei weder dramatisiert noch beschönigt, gefällt dem Rezensenten und macht die Lektüre für ihn zu einer eindrücklichen Erfahrung.