Der SchwurRoman
Heyne Verlag, München
2002
ISBN
9783453214064, Gebunden, 520Seiten, 22,00
EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Karin Dufner. Zuerst sieht alles nach einem tödlichen Autounfall mit anschließender Fahrerflucht aus. Erst nach der Autopsie der Leiche, bei der die letale Dosis eines Medikaments gefunden wird, erscheint der Fall in neuem Licht. Für Lieutenant Glitsky vom San Francisco Police Department beginnt damit die Suche nach dem Täter, und sein bester Freund wird sein erbittertster Gegner.
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 03.09.2002
Erstaunlich schnell sterben teure Patienten in einem Krankenhaus in San Francisco. Das Sterben hat in John T. Lescroarts politischem Krimi "Der Schwur" System - dahinter steckt die kurz vor der Pleite stehende kommunale Krankenkasse, die das Krankenhauses betreibt. Als "dringend notwendige Aufklärungslektüre zum Thema Gesundheitspolitik" legt Rezensentin Ulrike Winkelmann Lescroarts "Krankenkassenroman" dem Leser ans Herz. Plastischer als in diesem Krimi sei selten dargestellt worden, "was passiert, wenn ein Gesundheitssystem nach den Regeln der Marktwirtschaft zu funktionieren hat", lobt Winkelmann. Wenn Ärzte den Kostendruck allzu deutlich spüren, leiden mit der Gesundheitsversorgung auch die ärztlichen Tugenden, hält Winkelmann fest. Dafür liefere Lescroart "Fiktives, aber realistisch erzähltes Anschauungsmaterial". Vor diesem Hintergrund wirkt für Winkelmann auch das Argument linker Gesundheitspolitiker in Deutschland, mit jedem Schritt zur Privatisierung nehme auch die "zivilisatorische Qualität" des deutschen Solidarmodells ab, "plötzlich sehr überzeugend."