John Meade Falkner

Moonfleet

Roman
Cover: Moonfleet
Liebeskind Verlagsbuchhandlung, München 2016
ISBN 9783954380596
Gebunden, 352 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Michael Kleeberg. Der fünfzehnjährige Waisenjunge John Trenchard wächst in einem Schmugglernest namens Moonfleet auf. Die Leute im Dorf erzählen sich, dass der Kirchhof vom Geist des berüchtigten Colonel Mohune heimgesucht wird, der dort vor seinem Tod einen Schatz versteckt hat. Durch Zufall entdeckt John Trenchard die Familiengruft der Mohunes, die auch Schmugglern als Versteck dient. Im Sarg des Colonels findet er ein Amulett mit einem rätselhaften Pergament, von dem er sich Aufschluss über den Verbleib des Schatzes erhofft. Jedoch kann er sich nicht allein aus der Gruft befreien und wird erst nach Tagen von Schmugglern gerettet. Elzevir Block, ihr Anführer, nimmt den jungen Trenchard unter seine Fittiche. Als die beiden in einen Hinterhalt geraten, können sie nur mit Mühe vor den Soldaten der Krone fliehen. Schwer verletzt wird John Trenchard von Elzevir in ein geheimes Versteck gebracht. Nachdem der Junge wieder bei Kräften ist, macht er sich zusammen mit Elzevir auf, den Schatz zu heben. Aber ihr tollkühner Plan birgt manche Gefahr, und mehr als einmal setzen sie dabei ihr Leben aufs Spiel …

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 10.08.2016

Rezensentin Judith von Sternburg vergleicht John Meade Falkners Abenteuergeschichte von 1898 mit Robert Louis Stevensons "Schatzinsel". Manches Motiv, meint sie, haben die beiden Romane gemeinsam, aber auch die Atmosphäre mit Stürmen, Fluchten, Schießereien und Schiffsuntergängen. Falkners Sinn für schwarzromantische Motive findet sie bei Stevenson allerdings nicht. Dass der Autor dennoch kein Fantast ist, sondern gekonnt mit der Angst der Figuren und der Leser spielt und für eine soghafte Spannung sorgt, scheint Sternburg überdies bemerkenswert. Das lässt sie sogar die vielen lebensweisen Zitate im Text verkraften. Der Ton der deutschen Übersetzung, ungestelzt und elegant altertümlich, hat der Rezensentin übrigens auch gefallen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.06.2016

Mehr als einen gemütlichen Schmöker hat Rezensent Christoph Haas mit dem 1898 veröffentlichten, nun neu übersetzten Roman von John Meade Falkner, den Haas als legitimen Nachfolger Robert Louis Stevensons schätzt. Es geht um Schmuggel, Diamanten und einen berühmt-berüchtigten Colonel namens Schwarzbart in der Grafschaft Dorset im 18. Jahrhundert. Die Stärken des von Fritz Lang verfilmten Textes liegen für Haas in den prägnanten Landschaftsschilderungen und dem latent Morbiden und Schauerlichen in der Geschichte. Wie der Autor ruhig und beharrlich Elemente der Gothic Novel und des realistischen Romans verschmilzt und eine düstere Stimmung evoziert, beeindruckt Haas noch heute.
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