In kleinen Staaten ersterben große Gedanken aus Mangel großer LeidenschaftenBegegnungen mit Johannes von Müller. Ein Lesebuch
Wallstein Verlag, Göttingen
2003
ISBN
9783892446019, Gebunden, 544Seiten, 30,00
EUR
Klappentext
Johannes von Müller (1752-1809) galt schon früh als der erste moderne Geschichtsschreiber der Schweiz. Sprachmächtig beschwor er Freiheit und Bündnisidee als Grundlagen der Eidgenossenschaft. Im Dienst deutscher Fürstenhöfe arbeitete er an einer politischen Ontologie des Gleichgewichts. Als politischer Publizist in Wien und Berlin setzte er sich mit den Auswirkungen der französischen Revolution auseinander. Seine Prosa galt vielen Zeitgenossenals stilbildend. Als unermüdlicher Briefeschreiber war er in ein vielfältiges, europaweites Geflecht eingespannt. In seiner Universalgeschichte wendete er die Gleichgewichtsidee ins Weltgeschichtliche. Die vorliegende Ausgabe erscheint zum 250. Geburtstag Johannes von Müllers und stellt den Historiker, Intellektuellen und Diplomaten vor. In zehn thematischen Kapiteln werden Briefe und Schriften in einer repräsentativen Auswahl ediert.
Rezensionsnotiz zu
Neue Zürcher Zeitung, 08.03.2003
Der mit "rox" zeichnende Rezensent ist durchaus angetan von diesem Buch, das in Zusammenarbeit der Herausgeber mit dem Bonstetten-Archiv zustande gekommen ist. Von Müller war einer der angesehensten Schweizer Historiker seiner Zeit, des 18. Jahrhunderts, und der Bogen, den er vom Mythos der Eidgenossenschaft zur Geschichtswissenschaft schlug, trug ihm sogar das Lob Schillers in dessen "Wilhelm Tell" ein. Später allerdings geriet der bedeutende Historiker in Vergessenheit. Dieser Entwicklung werde dank diesem Buch, das "vielseitigen Zugang zu einem Vergessenen" biete, entgegen gewirkt.