Johann Georg Müller, Johannes von Müller

Briefwechsel und Familienbriefe

1766-1789
Cover: Briefwechsel und Familienbriefe
Wallstein Verlag, Göttingen 2009
ISBN 9783835304536
Gebunden, 1541 Seiten, 99,00 EUR

Klappentext

Der Briefwechsel der Schaffhauser Brüder Johannes und Johann Georg Müller gehört zu den letzten, bedeutenden, weitgehend unedierten Korrespondenzen aus dem Jahrhundert des Briefes. Mit der kritischen Edition der 643 überlieferten Briefe der Brüder und ihrer Familienangehörigen von den Anfängen bis 1789 ist eine ebenso reiche Quelle für die Entstehungsbedingungen der Werke der Brüder wie für alltags- und bildungsgeschichtliche Fragen. Aufgewachsen in der provinziellen Sphäre eines Schaffhauser Pfarrhaushalts, suchten die Brüder zwischen Bonnets Genf, Lavaters Zürich, Herders Weimar und geistlichen wie weltlichen deutschen Fürstenhöfen nach einer Verbindung von Wissen und Glauben, Geschichte und Religion im Horizont der Heilsgeschichte. In kritischer Auseinandersetzung mit Aufklärung, Absolutismus und Republikanismus revoltierten sie auf oft unbequeme Weise gegen die Enge des Ancien Regimes.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.09.2009

Über den Tagesablauf eines Theologen und Historikers zwischen Aufklärung und Romantik erfährt Heike Schmoll in dieser dreibändigen Briefedition eine Menge. Ebenso über Johannes Müllers "spätpietistisches Bibelchristentum" und eine schwärmerische Bruderliebe. Der Umstand, dass sich die Entwicklung der Brüder Müller vor dem Hintergrund der Französischen Revolution abspielt, lässt Schmoll die Korrespondenz darüber hinaus wie ein Brennglas erscheinen, in dem sich die geistes- und sozialgeschichtliche, politische und konfessionelle Entwicklung Westeuropas bricht. Weil das Schwärmertum der beiden Briefeschreiber dem heutigen Leser jedoch fremd erscheinen muss, vermisst Schmoll die für einen späteren Zeitpunkt angekündigten Anmerkungs- und Registerbände schmerzlich. Die ohnehin sperrige Lektüre, so befürchtet sie, wird ohne die Übersetzung lateinischer und griechischer Zitate, ohne Namens- und Querverweise und Literaturhinweise für manchen zu einer unüberwindlichen Hürde.
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