Der SeidenspinnerRoman
Blanvalet Verlag, München
2014
ISBN
9783764505158, Gebunden, 672Seiten, 19,99
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Wulf Bergner, Christoph Göhler und Kristof Kurz. Als der Romanautor Owen Quine spurlos verschwindet, bittet seine Frau den privaten Ermittler Cormoran Strike um Hilfe. Es ist nicht das erste Mal, dass Quine für einige Tage abgetaucht ist, und sie möchte, dass Strike ihn findet und nach Hause zurückbringt. Doch schon zu Beginn seiner Ermittlungen wird Strike klar, dass mehr hinter Quines Verschwinden steckt, als seine Frau ahnt. Der Schriftsteller hat soeben ein Manuskript vollendet, das scharfzüngige Porträts beinahe jeder Person aus seinem Bekanntenkreis enthält. Sollte das Buch veröffentlicht werden, würde es Leben zerstören - zahlreiche Menschen hätten also allen Grund, Quine zum Schweigen zu bringen.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 17.01.2015
Fritz Göttler hat der zweite Kriminalroman der hier unter dem Pseudonym Robert Galbraith schreibenden Harry Potter-Erfinderin Joanna K. Rowling gut gefallen. Erneut trifft er auf den einbeinigen Privatermittler Cormoran Strike, der hier von Rowling in grausamen Details beschriebene Morde aufzuklären hat und sich nebenbei mit den schmerzlichen Erinnerungen an eine vergangene Liebe herumschlägt. Darüber hinaus liest Göttler in diesem Krimi, der typische Elemente des Genres nur am Rande behandelt, auch ein gelungenes Verwirrspiel über den Literaturbetrieb. Insbesondere lobt der Rezensent den "Realismus des Theatralischen", mit dem die Autorin an elisabethanisches Theater erinnernde Tableaus entwirft.
Rezensionsnotiz zu
Die Welt, 27.12.2014
Barbara Möller ist entsetzt: Schon wieder ein Krimi im Ziegelsteinformat! Wär ja halb so schlimm, meint sie, wenn wenigstens der Inhalt auch Format hätte. Bei Robert Galbraith alias Joanne K. Rowling jedoch: nichts als heiße Luft. Der zweite Schinken um den Ermittler Strike, erklärt Möller gefrustet, kommt erst nicht in die Gänge und bietet dann nicht mal Stil oder Tiefe. Und dass die Geschichte um eine der Literatur nachempfundene Mordswirklichkeit sie umgehauen hätte, möchte die Rezensentin auch nicht behaupten, Rowling hin oder her.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 06.11.2014
Das Opfer: Ein Schriftsteller, gefesselt, tranchiert, auf einem Tisch angerichtet. Der Aufklärer: ein einbeiniger Detektiv mit Afghanistan-Erfahrung. Wenn J.K. Rowling von einer Sache etwas versteht - außer vom Zaubern - dann ist es der Literaturbetrieb, meint Rezensentin Susanne Mayer. Rowling verwickelt ihre zwei Hauptfiguren und ein recht buntes Personal aus Literaturagenten, Verlegern, Redakteuren und deren Geliebten in Seidenfäden des Bombyx mori, einer sexuell offenbar sehr aktiven Schmetterlingsgruppe, so Mayer. Schrullige Typen und böse Dialoge liegen Rowling einfach, meint die Rezensentin. Trotzdem hat ihr der Roman nur halb gefallen: zu viel Schnee und zu viel Tee.