Jens-Ivo Engels

Alles nur gekauft?

Korruption in der Bundesrepublik seit 1949
Cover: Alles nur gekauft?
WBG Theiss, Darmstadt 2019
ISBN 9783806240238
Gebunden, 400 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

Korruption zieht sich durch die gesamte Geschichte der Bundesrepublik. Schon die Entscheidung für Bonn als Hauptstadt 1949 war erkauft. Realitätsfern wäre es, sich ein demokratisches Gemeinwesen vorzustellen ohne Verquickungen von Politik einerseits und Wirtschaft und Geld anderseits. Eine Bananenrepublik, wie in Folge der Flick-Affäre häufig gesagt, ist Deutschland deshalb trotzdem nie gewesen. Jens Ivo Engels, der sich als erster deutscher Historiker wissenschaftlich mit der Thematik auseinandergesetzt hat, analysiert die wichtigsten Korruptionsfälle, bettet sie in ihr gesellschaftliches Umfeld wie in die internationale Diskussion um Transparenz und good governance ein und zeigt: die Diskussion von Korruption in der Öffentlichkeit ist ein herausragender Indikator für die jeweilige politische Verfasstheit eines Staates.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.01.2020

Timo Steppat erfährt von Jens Ivo Engels Wissenswertes über die großen Korruptionsskandale der BRD, Dienstwagen-Affäre, Fibag, Starfighter, Misstrauensvotum gegen Willy Brandt etc. Was diese Skandale an Debatten und Bewertungen zur Folge hatten, kann ihm der Autor darlegen, von der Erosion des Vertrauens in die politische Integrität bis zum Aufstieg der Populisten. Dass Engels auch die Fehler der Korruptionskritiker im Blick hat und seine Beurteilung abwägend ausfällt, rechnet ihm Steppat hoch an.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 01.10.2019

Katja Scherer lässt sich von Jens Ivo Engels die Korruptionsskandale der Bundesrepublik in Erinnerung rufen. Wie der Autor die Skandale um Stimmenkauf im Bundestag und die Flick-Affäre in den wirtschaftspolitischen Zusammenhang stellt und den Wandel in der Beurteilung von Korruption nachzuvollziehen versucht, findet sie lehrreich, wenn die Fakten ihr auch weitgehend bekannt sind. Als Anregung zum Nachdenken über den Umgang mit Korruption taugt der Band laut Scherer auch deshalb, weil der Autor streitbare Vorschläge macht, wie: mehr Pragmatismus, weniger Moral in der Debatte.