TandErzählungen
Eichborn Verlag, Berlin
2001
ISBN
9783821806969, Gebunden, 116Seiten, 16,36
EUR
Klappentext
Ob in ?Tand? das Verhältnis der Erzählerin zu ihrer alternden Großmutter, in ?Belladonna atropa? der Geschichte einer Eifersucht oder in ?a ist gleich v durch t? der in der Familie lange verschwiegenen Geschichte eines Halbbruders nachgegangen wird: Jenny Erpenbeck ist am Umgang der Menschen miteinander, ihren Beziehungen zueinander, an ihrer Kraft und ihrer Hilflosigkeit interessiert.
Rezensionsnotiz zu
Die Zeit, 21.03.2002
Mit der plappernden Spaßgesellschaft unserer Gegenwart - das stellt Rezensentin Gabriele Killert erst einmal so fest, als fände sie es gut - hat dieses Buch nichts zu tun. Schnell wird freilich klar, dass sie das, was sie hier liest, eher noch weniger mag. An "Ironie" und "sinnlichem Realismus" nämlich fehlt es in den Geschichten Erpenbecks ganz und gar, stattdessen regiert das "Fatum der Unterwerfung". Und dieses Fatum sitzt, zum großen Bedauern der Rezensentin, ganz tief in der Sprache dieser Prosa, die geprägt ist von einem "inflationären, kraftlosen Präsens", dem dann nur "ein preziöser Metaphernzauber" als Gegenprogramm entspricht. Mit wirklicher Welt, wirklichen Personen, wirklichen Problemen hat das, findet Killert, alles herzlich wenig zu tun, alles nur "triefende Pathosformeln" und Körperwelten, die Killert an die in Kunstharz gegossenen Leichen des Gunther von Hagen erinnern.