Jennifer DuBois

Das Leben ist groß

Roman
Cover: Das Leben ist groß
Aufbau Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783351035198
Gebunden, 448 Seiten, 22,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Gesine Schröder. Leningrad in den frühen 80er Jahren: Das Schachwunderkind Alexander Besetow gibt seine Ideale zugunsten des Luxus auf, den die Kommunisten ihm bieten. Cambridge, Massachusetts im Jahr 2006: Bei der jungen Dozentin Irina Ellison wird Chorea Huntington diagnostiziert eine Krankheit, die schon ihrem Vater den Verstand geraubt hat. Vor seinem Tod hat er dem Schachweltmeister Alexander Besetow eine alles entscheidende Frage gestellt: Wie kann man weitermachen, wenn die Niederlage nicht abwendbar ist? Um die Antwort zu erhalten, reist Irina zu Alexander. Dieser hat sich ebenfalls einer aussichtslosen Sache verschrieben: Er tritt bei den Wahlen gegen den russischen Präsidenten an. Irina unterstützt ihn dabei und sucht mit ihm die lebenswichtige Antwort auf die Frage: Wie weiterleben, wenn die Niederlage unausweichlich ist?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.03.2013

Rezensentin Nadya Hartmann feiert das Romandebüt "Das Leben ist groß" von Jennifer DuBois, deren Geschichte über Alexander Kimowitsch Besetow sie stark an den Schachgroßmeister Gari Kasparow erinnert: DuBois mache sich dessen Biografie zu eigen, kleide ihre Figur in sie ein. Alexander wächst zur Zeit der großen Utopien in einer sowjetischen Kommunalka auf, in der ihm seine Homosexualität nicht nur latent feindselige Blicke einheimst, erzählt Hartmann. Im Schach ist er ein Ausnahmetalent, seine Karriere endet erst als er vom Schachcomputer "Deep Blue" bezwungen wird, so die Rezensentin weiter. Wie Kasparow zieht es ihn anschließend auf die politische Bühne. Im Grunde speist sich das Buch aus einer zentralen Metapher, erklärt Hartmann: Wie ein Spiel würdevoll beenden, wenn man weiß, dass man verliert? Wie ein großes Leben leben, "wenn es kleiner ist, als man ertragen kann"? Besonders lobt die Rezensentin, dass DuBois nicht nur erzählmächtig ist, sondern auch ein reichlich pathetisches Thema erfreulich unsentimental anpackt. Ein gelungenes Debüt, findet sie.
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