Javier Sebastian

Thallium

Roman
Cover: Thallium
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2015
ISBN 9783803132727
Gebunden, 208 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Ursula Bachhausen und Anja Lutter. Warum zertrümmert ein Rentner mitten in Barcelona die Windschutzscheibe des Wagens der Journalistin Fátima Moreo? Holt die Vergangenheit ihres toten Vaters Fátima und ihre Familie ein? Wochen zuvor wurde General Gerardo Moreo am Strand von Roses leblos aufgefunden - und seither kommen immer neue Geheimnisse ans Tageslicht, die niemand für möglich gehalten hätte. Die alten Seilschaften aus der Zeit der Kolonialherrschaft über Afrika bestehen noch immer fort: Nach und nach entdeckt Fátima die Verstrickungen ihres Vaters und anderer hochrangiger Militärs aus Spanien und Frankreich in politische Intrigen und Mord. Und auch ihre tagein, tagaus mit der Suche nach Trüffeln beschäftigte Mutter ist nicht so unschuldig, wie sie tut.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.01.2016

Wie Javier Sebastián in seinem bereits 2004 im Original erschienenen Buch Fakten und Fiktion gekonnt vermischt, gefällt Maike Albath sehr. Das erinnert sie an Graham Greene und Leonardo Sciascia, oder auch an Roberto Bolaño und Rafael Chribes, vor allem weil Sebastián sein realistisches Erzählen in die Tradition der Moralistik stelle. Einprägsame Figuren, ein zurückgenommener Stil und ein immens spannender politischer Plot überzeugen die Rezensentin. Der kontrastreich erzählten Geschichte um postkoloniale Politik, Militärgeheimnisse, spanisch-französische Kooperationen in den Kolonien und das Fortwirken der Vergangenheit im Jetzt verfällt sie umgehend.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.11.2015

Jutta Person hätte gern mehr gewusst über den Anteil der Fakten in diesem bereits 2004 im spanischen Original erschienenen Roman von Javier Sebastian. Was die spanische Armee 1968 in Äquatorialguinea getrieben hat, ist ihr außerdem nicht geläufig. Ein Nachwort wäre ihr also recht gewesen. So aber muss sie dem Autor glauben, wenn er die Geschichte familiärer Verstrickungen in koloniale und postkoloniale kriminelle Machenschaften in und um die spanische Ex-Kolonie nach Art eines Psychothrillers erzählt. Dass der Autor dies mittels sich ständig überlagernden Erzählperspektiven macht, nimmt dem Text eine Menge von seiner Spannung, kritisiert Person.
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