Jahrbuch für klinische Psychoanalyse. Band 2

Das Symptom
Cover: Jahrbuch für klinische Psychoanalyse. Band 2
edition diskord, Tübingen 1999
ISBN 9783892956778
Gebunden, 272 Seiten, 28,63 EUR

Klappentext

Herausgegeben von André Michels, Peter Müller, Achim Perner und Claus-Dieter Rath. Inwiefern haben sich seit den Tagen Freuds und Lacans die Symptome geändert, denen der Psychoanalytiker in der Praxis begegnet? Welche Beziehung besteht zu jenen Umwälzungen, die die Grundlagen der ödipalen Strukturierung berühren: der veränderten Stellung von Vater und Mutter, von Mann und Frau, den Wertverschiebungen in Familie, Gesellschaft und Staat in einer Welt, die fast keine Schranken und Grenzen mehr kenne? Haben sich damit auch die grundlegenden psychischen Strukturen gewandelt? Was hat es zu bedeuten, dass Begriffe wie Hysterie und Perversion aus den diagnostischen Handbüchern verschwunden sind? Wenn sich die Erscheinungsformen der Symptome geändert haben, so hat ihre Kreativität damit keineswegs nachgelassen. Sie sind manchmal schwieriger wiederzuerkennen und fordern vor allem den Praktiker heraus, seinen Standpunkt zu überdenken. Das von ihm Erlernte wird dadurch nicht weniger brauchbar,aber nur, insofern er dazu bereit ist, die Anforderungen der Gegenwart neu zu deuten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.12.2000

Hans-Dieter Gondek führt in verschiedenen Variationen vor, was das kleine Wörtchen "klinisch" alles bedeuten kann: zunächst einmal, so hält er fest, bedeutet es keineswegs langweilige oder langatmige Texte. Klinisch bedeute für die Autoren der beiden Bände "Perversion" und "Das Symptom" (ein dritter zum Thema "Angst" ist in Vorbereitung) "Rückbesinnung auf das Analytische der Psychoanalyse", also Rückbesinnung auf die Beobachtung, die Beschreibung, die Lehre. Die Beiträge zeigten, wie fruchtbar sich mit Freudscher und Lacanscher Theorie in der Praxis arbeiten lässt. Gerade in Bezug auf Lacan eröffneten sich neue Sichtweisen und Interpretationsmöglichkeiten: manche bislang schwer verständlichen Begriffe erhellten sich plötzlich durch praktischen Bezug. Das Spektrum der Beiträge sei weitreichend (bis hin zu Analysen der Schriften Mishimas, Gides oder Genets), außerdem enthielten sie dankenswerterweise ganze Kapitel aus bislang nicht übersetzten Büchern (Gondek erwähnt Hector Braunstein), denen hier sonst keine Marktchance eingeräumt werde.
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