Jack Lang

Nelson Mandela

Ein Leben für Freiheit und Versöhnung. Biografie
Cover: Nelson Mandela
Patmos Verlag, Düsseldorf 2006
ISBN 9783538072220
Gebunden, 230 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Ingrid Hacker-Klier. In fünf Akten zeichnet Jack Lang die Biografie eines Mannes, der längst zum Mythos geworden ist. Früh zum entschiedenen Kämpfer für die Rechte der Schwarzen geworden, verbrachte Mandela 27 Jahre als Gefangener auf der Häftlingsinsel Robben Island, doch alle Schikanen haben ihn nicht brechen können. Als freier Mann und als Staatsmann gelang es ihm, Südafrika ein neues Gesicht zu geben und Schwarz und Weiß miteinander zu versöhnen. Dank seiner charismatischen Ausstrahlung und seinem Mut zum Dialog auch mit ehemaligen Gegnern konnte er verhindern, dass der Bruch mit dem System der Apartheid in ein Chaos der Gewalt mündete. 1993 erhielt er den Friedensnobelpreis. Dialog statt Militärputsch, Demokratie statt neuer Diktatur, Wahrheitskommission statt Strafgericht: Friedvoll führte Mandela die Schwarzen Südafrikas in die Freiheit.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.11.2006

Als "gutes Buch" lobt Rezensent Rupert Neudeck diese Biografie über Nelson Mandela, die Jack Lang vorgelegt hat. Besonders gefallen hat ihm die Darstellung von Mandelas Leben in Form eines Dramas in fünf Akten. Dabei fühlt er sich in den ersten drei Akten an eine "griechische Tragödie" erinnert, die sich dann aber zu einem "Drama der Befreiung" wandelt. Schonungslos findet er die die Brutalität der Geheimpolizei beschrieben, ausführlich berichtet über die 27 Jahre, die Mandela in Apartheid-Haft verbringen musste. Dass er nach seiner Freilassung die Vergabe des Friedensnobelpreis an ihn und Frederik de Klerk verteidigte, beeindruckt Neudeck, und er zitiert Mandela mit den Worten: "Um mit einem Gegner Frieden zu schließen, muss man mit ihm zusammenarbeiten." Langs Mandela-Buch versteht er auch als Würdigung dieser Versöhnungsbotschaft des charismatischen Anti-Apartheid-Kämpfers.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.08.2006

Kein gutes Haar lässt Joachim Scholtyseck an dieser Biografie Nelson Mandelas, die Jack Lang vorgelegt hat. Eine gründliche und, wo nötig, auch kritische Beschäftigung mit seinem Gegenstand findet er auf keiner Seite. So brandmarkt er das Werk Langs, der unter Francois Mitterrand französischer Kulturminister und Bildungsminister war, dann auch als eine "einfallslose Lobhudelei". Außerdem hält er ihm vor, mit der Lebensbeschreibung Mandelas zugleich ein Buch über sich selbst geschrieben zu haben. Das wundert Scholtyseck nicht wirklich, schließlich habe Lang Ambitionen auf das französische Präsidentschaftsamt. Peinlich berührt hat ihn dann aber doch die Art, in der sich Lang als eine "Zentralinstanz für die universellen Menschenrechte in der Nachfolge der Französischen Revolution" stilisiert. Scholtysecks Fazit: eine überzeugende Biografie Mandelas steht noch aus.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 22.06.2006

Einen nicht ganz ungetrübten Eindruck hat diese Mandela-Biografie des ehemaligen französischen Kulturministers Jack Lang bei Rezensent Andreas Eckert hinterlassen. Seiner Ansicht nach nämlich schrammt das Buch "knapp an einer Hagiografie" vorbei. Auch stört ihn Langs ausgiebiges Eigenlob in Sachen Antiapartheidspolitik und die Schönfärbung von Mitterands "insgesamt katastrophaler Afrikapolitik". Trotzdem scheint das Buch insgesamt lesenswert zu sein, was es Eckert zufolge einerseits seinem eleganten Aufbau als "Drama in fünf Akten" und andererseits einer überwiegend gelungenen und stellenweise "glänzenden" Einführung in die jüngere Geschichte Südfafrikas und Mandelas Rolle im Kampf gegen die Apartheid verdankt. Die biografischen Fakten stützen sich dem Eindruck des Rezensenten zufolge allerdings fast ausschließlich auf Anthony Sampsons bereits vor einigen Jahren publizierte Biografie. Langs Buch dagegen empfiehlt er vor allem Lesern, die mit der Thematik weniger vertraut sind und für die es deshalb tatsächlich Neues enthält.

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