High-RiseRoman
Diaphanes Verlag, Zürich
2016
ISBN
9783037349328, Gebunden, 256Seiten, 17,95
EUR
Klappentext
Aus dem Englischen von Michael Koseler. Der Psychiater Dr. Robert Laing wohnt in einem hochtechnisierten Hochhaus mit 40 Stockwerken, das seinen Bewohnern den größten Komfort verspricht: Alles ist hier vorhanden, vom Supermarkt über Swimming-Pools bis zu Kindergärten, so dass die gutsituierten Bewohner das Haus nur noch zur Arbeit verlassen müssen. Eine perfekt scheinende "Gated Community" für die Mittelklasse. Allerdings sind die Etagen sowie die Parkplätze nach Einkommen und Status geordnet.
Laing macht nicht nur die Bekanntschaft des Fernsehjournalisten Richard Wilder, der im zweiten Stock wohnt, sondern auch die des Architekten und Schöpfers des Hochhauses, Anthony Royal, der über allen ganz oben residiert.
Nachdem im Hochhaus nach und nach bestimmte Funktionen ausfallen, Aufzüge blockieren, die Müllschlucker ihren Dienst versagen, kommt es zu Konflikten zwischen den Parteien und den drei Protagonisten. Eine immer offenere Tyrannei tritt zu Tage und jeder gibt sich in der entstehenden Anarchie seinen Perversionen und Obsessionen hin. Keiner verlässt mehr das Haus, und die Zustände eskalieren in sinnloser Zerstörungswut…
Rezensionsnotiz zu
Die Tageszeitung, 19.11.2016
J. G. Ballards Roman "High Rise" aus dem Jahr 1975 hat so mancher Leser vielleicht zuerst als Film zur Kenntnis genommen, in der Adaption von Ben Wheatley, mit Tom Hiddleston, Jeremy Irons und Tilda Swinton. Macht aber nichts, meint Rezensent Tim Caspar Boehme. Die Geschichte ist aktuell: In einem neuen Luxuswohnhochhaus versagt regelmäßig die Technik. Kämpfe zwischen den nach gesellschaftlicher Hierarchie angesiedelten Bewohnern brechen aus. Die Reichsten sitzen ganz oben, die ärmsten ganz unten. Brutal ist das erzählt und manchmal redundant. Aber als Parabel auf eine entsolidarisierte Gesellschaft funktioniert das heute noch, versichert der Rezensent.